• 03.07.2006 00:48

Vergebene Großchance von MF1 Racing

Christijan Albers lag trotz einer Startkollision gut im Rennen, Tiago Monteiro war nach dem Start gar Neunter - am Ende fielen beide aus

(Motorsport-Total.com) - Es hätte alles so gut werden können für Midland, doch obschon beide Autos sich gut qualifizierten und auch dem Startzwischenfall einigermaßen entgehen konnten, stand das Team nach dem Indianapolis-Rennen mit leeren Händen da. Christijan Albers beschädigte sich im Gerangel am Start den Frontflügel, holte sich einen neuen und holte in der Safety-Car-Phase auf. Tiago Monteiro lag da schon auf Rang neun. Doch beim Restart geriet er mit Takuma Sato aneinander. Monteiro konnte zunächst weiterfahren, musste später aber aufgeben. Bei Albers gab zur Rennhalbzeit die Kraftübertragung auf.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro Takuma Sato

Tiago Monteiros Rennen war beendet, als er mit Takuma Sato kollidierte

"Es ist schade, dass wir das Rennen nicht beenden konnten, denn heute hatten wir die Chance, in die Punkte zu kommen, wenn wir ein gutes Rennen gehabt hätten", so Albers. "Am Start kollidierte ich und verlor meinen Frontflügel. Auch mein Bargeboard und ein seitlicher Flügel bekamen etwas ab, daher verlor ich etwas von der Leistungsfähigkeit. Später gab dann meine Kraftübertragung auf. Mehr gibt es nicht zu sagen, es ist einfach schade."#w1#

Monteiros Rennen war noch kürzer. "Aber so ist Rennsport eben manchmal", erklärte er. "Es ist aber definitiv frustrierend, speziell nach einem so konkurrenzfähigen Wochenende. Wir wollten hier heute ein wirklich gutes Resultat einfahren, und ich denke, dass das erreichbar gewesen wäre. Der Start des Rennens war etwas durcheinander, viele Autos gerieten aneinander. Ich hatte Glück, heil durchzukommen. Ich sah eine Lücke, stach hinein und glücklicherweise traf mich niemand. Während der Safety-Car-Phase ich mich daher auf Rang neun wieder."

"Das Rennen war ja noch nicht alt, ich wusste, dass einige schnelle Autos hinter mir lauerten, aber wir waren in einer guten Position", fuhr der Portugiese fort. "Wir haben unsere Strategie angepasst, um uns der Safety-Car-Situation anzupassen und es sah gut für uns aus." Doch sein Rennen endete, als das Rennen wieder freigegeben wurde.

"Ich war zuversichtlich für ein Ergebnis in den Punkten", so Monteiro weiter. "Leider machte Sato beim Restart ein unrealistisches Manöver vor der ersten Kurve. Er blockierte seine Räder und rammte mich. Das ist für alle schade. Wir waren heute auf Punktekurs und unter diesen Umständen hätten wir auch welche holen können. Es ist schade für die Jungs im Team, das haben sie nicht verdient. Aber das darf uns nicht beeindrucken. Wir müssen weiter alles versuchen und in Magny-Cours unser Bestes geben."

Teamchef Colin Kolles blieb nichts anderes übrig, als den Blick in die Zukunft schweifen zu lassen. "Eines Tages", erklärte er, "wird das Glück auf unserer Seite sein und wir werden dann die wohlverdienten Punkte einfahren. Leider hat das heute wegen der Zwischenfälle nicht funktioniert."

Auch für den Dominic Harlow, den Chefingenieur, war es ein enttäuschendes Rennen. "Wegen der vielen Autos, die aus dem Rennen geworfen wurden, hätten wir vielleicht auf Punkte hoffen können", erklärte er. "Aber am Ende blieb uns nur der Schaden und ein wahrscheinlicher Schaden an der Kraftübertragung an Christijans Auto. Tiago wurde in einen Zwischenfall verwickelt. Mehr kann man nicht über diesen Nachmittag sagen. Wir blicken nun auf die Tests in der kommenden Woche."

Johnny Herbert, Sportlicher Leiter des Teams, konnte nur tatenlos zusehen, wie beide Autos das Rennen beenden mussten. "Es ist enttäuschend, dass es so eine erste Runde geben musste", erklärte er. "Es sah wie ein typischer Rennzwischenfall aus, viele Autos schoben sich ineinander. Es war einfach Pech, dass dabei Christijans Auto beschädigt wurde."

"Dann nagelte sich Sato beim Restart auch noch in die Seite von Tiagos Auto, was auch sein Rennen beendete", so der Engländer weiter. "Es war einfach ein chaotisches und unglückliches Ergebnis für uns, denn wir hatten einen guten Start in das Wochenende, aber leider konnten wir es nicht auf diese Weise beenden."