Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Mayländer: "Musste voll am Limit fahren"
Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer im Interview über seinen Einsatz nach dem Startunfall in Indianapolis und das übrige Geschehen im Grand Prix
(Motorsport-Total.com) - Bernd Mayländer hatte gestern in Indianapolis nach dem Unfall in der ersten Kurve einen sechs Runden langen Einsatz, bei dem er voll ans Limit gehen musste. Im Interview mit 'F1Total.com' sprach er nach dem Rennen aber nicht nur darüber, sondern auch über seine Einschätzung der übrigen Ereignisse im Grand Prix der USA.

© xpb.cc
Der Deutsche Bernd Mayländer ist offizieller Safety-Car-Fahrer der Formel 1
Frage: "Bernd, beinahe hätten wir auch ohne Reifenaffäre wegen des Unfalls in der ersten Kurve nur sechs Autos im Ziel gehabt. Wie war das Rennen aus deiner Sicht?"
Bernd Mayländer: "Es war sicherlich spannend und überraschend, dass Ferrari schon gestern im Qualifying so eine Stärke gezeigt hat. Ich persönlich denke, dass es auf die Reifen zurückzuführen ist, dass Michelin vielleicht ein bisschen zu vorsichtig war. Bridgestone hat dominiert."#w1#
Mayländer hätten den Zuschauern mehr Autos gewünscht
"Sonst war es ein gutes Rennen, sicherlich sehr stark beeinflusst von der ersten Runde, als der Unfall war. Das war mein Einsatz, was einerseits Spaß gemacht hat, aber andererseits war es natürlich schade für die vielen Zuschauer, dass sie zu diesem Zeitpunkt nur noch so wenige Fahrzeuge auf der Strecke hatten. Die Meisterschaft ist jetzt wieder ein bisschen interessanter, weil Alonso nur Fünfter geworden ist, aber es war nicht das überragende Rennen, was die Spannung betrifft."
Frage: "Wie heiß waren deine Runden an der Spitze des Feldes?"
Mayländer: "Sie waren heute sehr heiß, weil ich absolut voll am Limit fahren musste - abgesehen von der Unfallstelle natürlich. Indianapolis ist eine sehr anspruchsvolle Strecke, so dass selbst ich mit meinen Reifen über die sechs Runden, die ich gefahren bin, vorsichtig sein musste."
Frage: "Findest du auch, dass beim Unfall Juan-Pablo Montoya der Auslöser war?"
Mayländer: "Man kann natürlich einerseits sagen, dass der, der hinten auffährt, der Auslöser ist, aber Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) musste auch ausweichen und zog nach rechts, weil Jenson Button neben ihm war."
"Man sollte es einfach als Rennunfall ablegen. Keiner macht so etwas absichtlich, denn jeder will ins Ziel kommen. Es ist sicherlich ärgerlich, wenn Montoya auf Kimi auffährt und beide dann ausfallen. Zufrieden stellend kann das nicht sein, was Mercedes betrifft. Massa und Michael Schumacher haben das besser gemacht: Massa hat den Start gewonnen und Michael hielt sich fein raus, weil er wusste, dass er später noch zulegen würde können, was er dann auch gezeigt hat."
Sicherheit in der Formel 1 auf hohem Niveau
Frage: "Das BMW Sauber F1 Team hatte nach dem starken Qualifying heute ein unglückliches Rennen, inklusive des Überschlags von Nick Heidfeld..."
Mayländer: "Gut, da hatte er sicher Glück, dass nicht mehr passiert ist, andererseits zeigt es aber auch wieder, wie stabil und sicher diese Fahrzeuge sind. Das ist ein großer Verdienst der ganzen Industrie, der Formel 1, dass so gute Autos gebaut werden. Schade natürlich für Villeneuve, denn BMW war auf einem ganz guten Weg unterwegs. Es hätte auf jeden Fall für die vorderen Punkteränge gereicht. Die haben einiges gutgemacht in den letzten zwei Rennen."
Frage: "In Magny-Cours erwartet uns in zwei Wochen wieder ein Hitzerennen. Wird Ferrari dort auch so stark sein?"
Mayländer: "Das glaube ich nicht so ganz. Auf französischem Gelände wird vielleicht wieder Michelin vorne stehen. Ich glaube, die Rennstrecke kommt auch Renault wieder verstärkt entgegen. Ich freue mich drauf, denn wir sind dann wieder auf europäischem Boden. Ich glaube, wir werden viele noch spannendere Rennen sehen als in Kanada und den USA."

