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Van de Grint: "Temperaturfenster ist viel breiter"
Kees van de Grint von Bridgestone analysiert nach der Testwoche in Jerez im Interview die bisherigen Erfahrungen mit den neuen Einheitsreifen
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Kees, sind die neuen Reifenspezifikationen härter als im vergangenen Jahr? Wie beeinträchtigt das die Teams und Fahrer?"
Kees van de Grint: "Ein Ziel der neuen Reifen ist es, die Fahrbarkeit zu verbessern. Wir haben den Funktionsbereich der Reifen erweitert, damit ihr Temperaturfenster breiter wird. Der Gesamtgrip ist niedriger, aber das Temperaturfenster, in dem Grip vorhanden ist, ist viel breiter und nicht mehr so extrem, was verbesserte Fahrbarkeit bedeutet."

© xpb.cc
Kees van de Grint hofft, dass Bridgestone bald einmal bei Hitze testen kann
Frage: "Was bedeutet dieses erweiterte Temperaturfenster?"
Van de Grint: "Wir glauben, dass die Reifen einfacher zu fahren sind, wie man auch bei den Wintertests gesehen hat, als es manchmal nicht mehr als null Grad hatte und manchmal 25. Das Aufwärmen der Reifen ist weniger problematisch. Im Saisonverlauf variieren die Temperaturen und die Asphaltoberflächen, was somit in Betracht gezogen ist. Wir haben auf verschiedenen Strecken mit unterschiedlichen Asphaltoberflächen getestet und das Feedback war immer gut."#w1#
Reifenvorauswahl steht schon fast fest
Frage: "Wie trefft ihr die Entscheidung, welche beiden Reifenspezifikationen ihr zu welchen Grands Prix mitnehmt?"
Van de Grint: "Wir haben bereits einen Plan für den Einsatz von Reifenspezifikationen basierend auf Verschleiß, Graining und dem Blistering der Mischungen. Grundsätzlich steht die Entscheidung fest, aber wir führen noch die Wintertests durch, um unsere Schätzungen zu verifizieren, und dann treffen wir die finale Entscheidung. Bis jetzt sind wir happy mit den Daten im Vergleich zu unseren Schätzungen."
Frage: "Was waren die Ziele des dieswöchigen Tests und welche Reifen hattet ihr im Einsatz?"
Van de Grint: "Wir verwendeten hier die mittleren, die Regen- und die Extremregenreifen. Dies ist unser dritter Wintertest in Jerez, daher wissen wir schon, dass der Reifen unter diesen Bedingungen gut funktioniert. Es geht eher darum für die Teams, noch mehr Daten zu sammeln und Vertrauen ins Chassis zu gewinnen. Natürlich gab es abbauende Reifen, aber im Moment lernen die Teams noch, wie sie die neuen Reifen einsetzen müssen und wie sie ihr Potenzial am besten ausschöpfen können. Der Unterschied in diesem Jahr ist, dass sich die Teams an die Reifen gewöhnen müssen, während wir in den vergangenen Jahren den Teams Reifen zur Verfügung gestellt haben, die für jede Strecke angepasst waren."
Frage: "Der letzte Testtag in Jerez fand auf nasser Strecke statt. Was konntet ihr dabei lernen?"
Van de Grint: "Am Donnerstag fuhren wir mit den Regen- und mit den Extremregenreifen. Das Temperaturfenster beider Reifen war den Erwartungen entsprechend, die Performance war gut und sie stellen für die Teams eine gute Basis dar, um mit den verschiedenen Bedingungen umzugehen."
Bridgestone wartet noch auf Hitzetests
Frage: "Wie wird sich heißes Wetter auf die verschiedenen Mischungen auswirken?"
Van de Grint: "Der einzige Aspekt, den wir noch verifizieren müssen, ist, wie sich die Reifen bei heißen Bedingungen verhalten, denn das hatten wir bisher beim Testen noch nicht. Hoffentlich wird es in Bahrain heiß, denn aus dem Vorjahr wissen wir, dass man beim dortigen Test wertvolle Daten gewinnen kann. Gut möglich, dass der Sepang-Test der erste unter heißen Bedingungen wird, daher sind wir schon gespannt auf die Resultate. Unsere Hauptsorge ist der Verschleiß, aber die Mischungen, die wir ausgewählt haben, sind den besten Informationen entsprechend. Außerdem können wir Verbesserungen der Autos und der Setups erwarten, wenn die Teams noch mehr dazulernen."
Frage: "Gibt es Unterschiede in den Daten, die ihr von den Teams bekommt?"
Van de Grint: "Natürlich, weil die Teams ja mit unterschiedlichen Autos fahren. Die grundsätzlichen Tendenzen sind aber ähnlich."
Frage: "Welche Mischungen werdet ihr zu den nächsten Tests in Barcelona und Bahrain mitbringen?"
Van de Grint: "In Barcelona werden wir die harte Mischung testen und in Bahrain die mittlere und die harte."

