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Unglückliche Strategie bei Schumacher
Der frühe Boxenstopp von Michael Schumacher verhinderte ein besseres Resultat - Die Überrundung hat den Rekordweltmeister nicht gestört
(Motorsport-Total.com) - Platz neun und eine Runde Rückstand. So sehen die nackten Zahlen der Rückkehr von Michael Schumacher auf den Hockenheimring aus. Nach einem guten Start wurde der Rekordweltmeister bereits in Runde 14 an die Box geholt und es wurde von der weichen auf die harte Mischung gewechselt. Im Nachhinein eine falsche Entscheidung, denn damit verlor der 41-Jährige einige Plätze und fiel auch hinter seinen Teamkollegen Nico Rosberg zurück.

© xpb.cc
Michael Schumacher wurde bei seinem Heimrennen glanzloser Neunter
Hat die Überrundung vor heimischem Publikum geschmerzt? "Ich habe kein Problem damit. Das gehört zur Natur der Dinge. Es ist für jeden offensichtlich, dass das Problem nicht zwischen Lenkrad und Tank liegt, sondern eher davor und dahinter", spricht Schumacher gegenüber 'RTL' die mangelnde Konkurrenzfähigkeit seines Silberpfeils an.#w1#
"Es war trotzdem extrem. Wenn man so in den Rückspiegel geschaut hat, und gesehen hat, dass der Abstand noch recht groß war, wurden trotzdem schon die blauen Flaggen geschwenkt. Für die Autos, die ein großes Leistungsdefizit haben, ist das verständlich. Aber wenn die Fahrzeuge fast gleich schnell sind, kann man einen Parkschein ziehen und schnell einen Kaffee trinken gehen." 2006 machten die Überrundeten noch für Schumacher Platz, nun ist er im Mittelfeld zu finden.
Nach dem Qualifying hatte der Deutsche auf einen Sprung über Nacht gehofft. "Wir haben definitiv einen Schaden am Unterboden gehabt, den wir beheben durften. Es hat sich dann auch alles wieder normaler angefühlt. Das ganze Leistungspotenzial des Autos konnte aber nicht abgerufen werden, da es einen Notreparatur war."
"Das sind natürlich die Probleme, die man hat, wenn man nicht Testen darf", erklärt "Schumi" bei 'Sky'. "Man kommt mit neuen Teilen, die man nicht probieren konnte und stellt dann Probleme fest. Über das Rennwochenende gesehen muss man dann eben improvisieren. Das ist nicht immer leicht, aber es ist für jeden gleich. Es ist auch für die Außenwelt etwas unverständlich, dass man in diesem Sport auf hohem Niveau nicht trainieren darf."
Bei der Strategie orientierte sich die Mannschaft um den deutschen Superstar an der Masse des Feldes. Nicht ganz glücklich, wie man im Anschluss an das Rennen gesehen hat. "Das Team wird sicher gute Gründe gehabt haben, warum wir so entschieden haben. Die Marschroute war eigentlich der Gegensatz. Sie lautete lange mit dem weichen Satz draußen bleiben, weil wir wussten, dass sie gut halten würden, und wir mit der harten Mischung eventuell in Probleme geraten könnten", beschreibt der Rennfahrer.
"Deshalb war ich etwas überrascht. Ich denke Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.) hat sehr früh gewechselt und seine Reifen haben gehalten. Ich glaube das war der ausschlaggebende Punkt. Natürlich funktioniert der Red Bull anders als unser Mercedes. Im Rückblick gesehen, war die Entscheidung wahrscheinlich nicht die beste. Um ehrlich zu sein, hätten wir vielleicht vor Robert Kubica sein können. Ob wir jetzt Siebter oder Neunter sind, macht den Braten jetzt auch nicht fett."
Nächste Woche wartet mit dem langsamen und engen Hungaroring bereits die nächste Herausforderung vor der Sommerpause. "Es wird besser gehen, aber so deutlich, dass wir dann auf Podestkurs sind, wird es nicht", ist Schumacher realistisch. "Ich gehe nicht davon aus, es sei denn, der Charakter der Strecke kommt uns aus irgendwelchen Gründen entgegen. Wenn wir jetzt nicht extra ein, zwei Zehntel nutzen können, ist das der Rahmen, den ich anspreche."

