• 21.06.2013 15:04

Übersicht: Die größten Formel-1-Skandale

Von "Schummel-Schumi" bis zur Mercedes-Testaffäre: Diese Skandale haben in der Formel 1 in den vergangenen Jahren für Schlagzeilen gesorgt

(Motorsport-Total.com/SID) - 1994: Michael Schumacher wird nachträglich der zweite Platz beim Grand Prix von Großbritannien aberkannt. Außerdem wird der Benetton-Pilot in der Berufungsverhandlung für zwei Rennen gesperrt. Er hatte am 10. Juli in der Einführungsrunde in Silverstone den Williams des Briten Damon Hill verbotenerweise überholt und kam danach der Aufforderung der Rennleitung, eine Zeitstrafe an der Box abzusitzen, nicht nach. Anschließend ignorierte er mehrfach die schwarze Flagge.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

1994 war Michael Schumacher gleich in mehrere Skandale verwickelt

1994: Michael Schumachers Sieg beim Grand Prix von Belgien wird wenige Stunden nach dem Rennen annulliert. Die Holzplatte am Unterboden seines Benetton weist um Millimeter nicht die vorgeschriebene Mindeststärke auf.

1994: Michael Schumacher beschädigt nach einem Ausrutscher im WM-Finale in Adelaide seinen Benetton. Kurz lädt er seinen Rivalen Damon Hill zu einem Überholversuch ein, beide Autos kollidieren. Schumacher scheidet sofort aus, Hill wenig später - "Schumi" ist erstmals Weltmeister.

1995: Bei Benzinproben an Michael Schumachers Benetton und David Coulthards Williams werden beim Grand Prix von Brasilien Abweichungen zum vorliegenden chemischen Muster festgestellt. Schumacher bleibt dennoch Sieger und Coulthard Zweiter. Ihren Teams werden jedoch die Punkte für die Konstrukteurs-WM abgenommen.

Der Rammstoß von Jerez 1997

1997: Michael Schumacher scheidet nach einem Rammstoß gegen Jacques Villeneuve (Williams) beim Grand Prix von Europa in Jerez aus, der Kanadier kann weiterfahren, wird Dritter und damit Weltmeister. Schumacher werden später von der FIA alle WM-Punkte des Jahres sowie der Vize-Weltmeistertitel aberkannt.

1999: Michael Schumacher und Eddie Irvine werden beim Grand Prix von Malaysia nach einem Ferrari-Doppelsieg nachträglich disqualifiziert, weil ihre Autos nicht dem technischen FIA-Regelwerk entsprechen. Die seitlichen Windabweiser der beiden Ferrari stehen mehr als die vorgeschriebenen zehn Millimeter nach außen ab. Später wird die Disqualifikation aufgehoben.

2001: "Let Michael pass for the Championship!": Mit diesem Satz befiehlt der damalige Ferrari-Teamchef Jean Todt Rubens Barrichello, Michael Schumacher beim Österreich-Grand-Prix 2001 im Sinne der Fahrer-WM auf der Zielgeraden passieren zu lassen. Zunächst gibt es keine Konsequenzen, die Stallorder wird erst nach einem weiteren Vorfall mit Ferrari an gleicher Stelle verboten.

2005: BAR-Honda wird wegen eines illegalen Zusatztanks für zwei Rennen gesperrt.

2005: Der Reifenskandal von Indianapolis: Die 14 mit Michelin-bereiften Autos gehen aus Sicherheitsgründen nicht an den Start. Lediglich sechs Autos mit Bridgestone-Reifen fahren das Rennen.

100 Millionen US-Dollar Geldstrafe für McLaren

2007: In der Spionageaffäre bekommt McLaren-Mercedes von der FIA eine Rekordstrafe aufgebrummt: Die Silberpfeile bekommen alle Konstrukteurspunkte in der WM-Wertung aberkannt und müssen eine Geldstrafe von 100 Millionen US-Dollar zahlen. Der Rennstall wird für schuldig befunden, geistiges Eigentum des Rivalen Ferrari genutzt zu haben.

2008: Rassismus-Eklat in Barcelona: Auf dem Höhepunkt einer Fehde zwischen Fernando Alonso und Lewis Hamilton entlädt sich die Wut der spanischen Fans bei den Testfahrten in Barcelona. Anti-McLaren-Transparente, fliegende Gegenstände und rassistische Parolen gegen Hamilton, der als "scheiß Nigger" und "schwarze Schlampe" beleidigt wird.

2009: McLaren-Mercedes wird in der Lügenaffäre für drei Rennen auf Bewährung gesperrt. Weltmeister Lewis Hamilton und der damalige McLaren-Sportdirektor Dave Ryan sollen nach dem Grand Prix von Australien die Rennkommissare angelogen haben. Die Dauer der Bewährung beträgt zwölf Monate.


Fotos: Mercedes-Pirelli-Test in Barcelona


2009: Renault gibt zu, beim Grand Prix 2008 in Singapur Nelson Piquet jun. zu einem Unfall angestiftet zu haben. Damit war der Weg für dessen Teamkollegen Fernando Alonso, der bereits vor der folgenden Safety-Car-Phase getankt hatte, zum Sieg frei.