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Überraschungen durch Bridgestone am Samstagmorgen
Fisichella fuhr im nassen vierten Training Bestzeit, aber Karthikeyan (2.), Albers (5.) und Monteiro (6.) überraschten auf Bridgestone-Reifen
(Motorsport-Total.com) - 25 Minuten lang plätscherte das vierte Freie Training am Samstagmorgen in Suzuka langsam vor sich hin, bekamen die frustrierten Fans auf den Tribünen neben den Regengüssen nur zwei beschauliche Schnupperrunden geboten. Dafür ging es dann in den letzten Minuten umso mehr zur Sache - und am Ende sorgte der heimische Reifenhersteller Bridgestone für die eine oder andere Überraschung.

© xpb.cc
Fisichella fühlt sich im japanischen Regen wohl wie ein Fisch im Wasser...
Nach Ablauf der 45 Minuten sah schon Jordan-Toyota-Pilot Narain Karthikeyan (6 Runden) sensationell wie der sichere Erste aus, doch in allerletzter Sekunde wurde der Inder noch von Regenspezialist Giancarlo Fisichella (Renault/1:50.136/9 Runden) um 14 läppische Tausendstelsekunden abgefangen. Dennoch ist klar: Wenn so viel Wasser auf der 5,807 Kilometer langen Strecke steht wie heute Morgen, ist Bridgestone gegenüber Michelin im Vorteil.#w1#
Sämtliche Jordan- und Minardi-Piloten in den Top 10
Ralf Schumacher (Toyota/+ 0,233/8 Runden) landete auf dem dritten Platz, gefolgt von Jenson Button (BAR-Honda/+ 0,784/7 Runden), der einmal in der Botanik gesehen wurde. Auf den Positionen fünf und sechs folgten mit Christijan Albers (Minardi-Cosworth/+ 0,858/8 Runden) und Tiago Monteiro (Jordan-Toyota/+ 1,087/6 Runden) zwei weitere Überraschungsleute, die von den extremen Bedingungen so weit nach vorne gespült wurden.
Die übrigen Zeiten sind mit Vorsicht zu genießen, weil die Strecke mit mehr Fahrbetrieb gegen Ende hin natürlich immer schneller wurde. Auffällig nur, dass Rubens Barrichello (14./Ferrari/+ 3,603/5 Runden) von den Bridgestone-Vorteilen nicht profitieren konnte, weil er seine schnellste Runde abbrechen musste, und dass Michael Schumacher (Ferrari) nach seinem Crash in der ersten Session wegen der Reparaturarbeiten gar nicht erst rausgehen konnte.
Im Kampf um die Konstrukteurs-WM spielte natürlich vor allem die Fisichella-Bestzeit eine Rolle, während Weltmeister Fernando Alonso (Renault/+ 2,531/9 Runden) als Elfter Mut bewies, weil er vor allen anderen Piloten ernsthaft trainierte - schon nach gut 20 Minuten. Kimi Räikkönen und Juan-Pablo Montoya in den beiden "Silberpfeilen" schenkten sich das vierte Freie Training hingegen komplett - wohl auch, um keinen unnötigen Unfall mehr zu riskieren.
Disziplin der 20 Fahrer bei widrigen Bedingungen erstaunlich
Erwähnenswert ist, dass in den zweimal 45 verregneten Minuten am Samstagmorgen bis auf Schumachers Unfall keine nennenswerten Abflüge registriert wurden. Im zweiten Teil des Trainings drehten sich lediglich Doornbos vor der Schikane und Button vor laufenden Kameras, während Christian Klien (12./Red-Bull-Cosworth/+ 2,761/4 Runden) in der Boxengasse stehen blieb. In letzter Minute rollte dann auch noch Felipe Massa (15./Sauber-Petronas/+ 3,706/8 Runden) mit Defekt aus.
Insgesamt kamen 17 von 20 Piloten in die Wertung, und angesichts der erdrückenden Bridgestone-Dominanz bei starkem Regen und wegen der miserablen Wettervorhersage für heute Nachmittag ist damit plötzlich Michael Schumacher paradoxerweise Topfavorit auf die Pole Position, zumal er erst als Viertletzter auf die Strecke gehen darf. Allerdings wird im Einzelzeitfahren natürlich auch der Glücksfaktor entscheiden - Prognosen sind also derzeit nicht angebracht...

