Überdenkt Red Bull die Sponsoringphilosophie?

Dietrich Mateschitz denkt darüber nach, von seiner Philosophie abzuweichen, auf den Autos fast ausschließlich die Marke Red Bull zu bewerben

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Einstieg in die Formel 1 hat Red Bull die Marketingstrategie verfolgt, auf den Autos fast nur die hauseigenen Energydrinks zu bewerben. Das wird sich eventuell schon bald ändern: "Sobald Red Bull Racing ein anerkanntes und etabliertes Team ist, könnte ein Hauptsponsor möglich sein", wird "Oberbulle" Dietrich Mateschitz vom Magazin 'The Paddock' zitiert.

Titel-Bild zur News: Dietrich Mateschitz

Dietrich Mateschitz kann sich vorstellen, künftig einen Hauptsponsor zu haben

Anerkannt und etabliert ist das Red-Bull-Team längst - und das nicht erst seit dem Doppelsieg beim Klassiker in Monte Carlo, mit dem Mark Webber und Sebastian Vettel die Führung in beiden WM-Wertungen übernommen haben. Ein Hauptsponsor wäre insofern wünschenswert, als Red Bull zuletzt 82,9 Millionen Euro ins A-Team investiert und dafür keinen direkten Return of Investment erhalten hat - vom enormen Werbewert natürlich abgesehen.#w1#

Angeblich könnte ein Hauptsponsor aus dem Bereich der Luxusgüter kommen und bis zu 35 Millionen Euro pro Jahr einbringen. Derzeit nimmt Red Bull nur 23,5 Millionen Euro aus Sponsorenverträgen ein, also deutlich weniger als andere Teams. Der Durchschnitt liegt laut Branchenmonitor 'Formula Money' bei 45,5 Millionen Euro - trotz vereinzelter Negativbeispiele wie dem nach wie vor fast blütenweißen Sauber-Boliden.

¿pbvin|512|2758||0|1pb¿Grundsätzlich stellt Mateschitz das teure Formel-1-Engagement nicht in Frage: "Die globale Reichweite der Formel 1 ist einmalig und kann man nur mit Fußball vergleichen", argumentiert er und fügt an: "Grands Prix finden in all unseren Märkten statt oder werden dort zumindest übertragen, leider mit Ausnahme der Vereinigten Staaten, wo die Formel 1 noch immer weit davon entfernt ist, ihr theoretisches Potenzial auszuschöpfen."

Obwohl die Formel 1 vermutlich das teuerste Projekt innerhalb der breit gefächerten Marketingaktivitäten von Red Bull ist, scheint sich das Investment zu lohnen. Vor allem beim derzeitigen sportlichen Höhenflug denkt niemand an einen Ausstieg aus der Königsklasse. Mateschitz erklärt zwar, er habe "keinen mittel- oder langfristigen Businessplan", aber: "Das Ziel ist, die Spitze so schnell wie möglich zu erreichen und dort so lange wie möglich zu bleiben."