• 20.06.2009 10:28

  • von Fabian Hust

TV-Sender drohen mit Konsequenzen

Im Falle einer Abspaltung der FOTA-Teams von der Formel 1 müssen die TV-Sender den Vertrag mit Bernie Ecclestone wohl kündigen

(Motorsport-Total.com) - Nach der Ankündigung der Team-Vereinigung FOTA vom Freitag, sich nicht in die Formel-1-Weltmeisterschaft einzuschreiben, stattdessen ab der kommenden Saison in einer eigenen Konkurrenz-Serie an den Start zu gehen, ist das Thema auch bei den TV-Stationen die eine oder andere Diskussion wert.

Titel-Bild zur News: Christian Danner

RTL würde im Fall der Fälle einen möglichen Vertragsausstieg prüfen

Schließlich lassen sich RTL & Co. die Rechte einige Millionen Euro pro Jahr kosten, und bei allem Respekt vor den Teams, die in der Formel 1 bleiben, respektive einsteigen würden - die Rennställe der Automobilhersteller, allen voran Ferrari, ziehen nach wie vor die meisten Zuschauer an.#w1#

Sollte es tatsächlich zur Spaltung kommen, dürften die meisten Vertragspartner von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ihre Verträge auf die Möglichkeit eines Ausstiegs überprüfen lassen - Sponsoren, Rennstreckenbetreiber wie TV-Stationen.

Bei RTL und Premiere zeigt man sich noch optimistisch und hofft auf eine Einigung. "Wir spekulieren jetzt nicht über ein 'Was wäre wenn'", so RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer gegenüber der dpa.

Die Kölner, die noch bis 2011 die Rechte für die Übertragung in Deutschland im Free-TV besitzen, würden im Falle einer Abspaltung jedoch reagieren: "Dann müssten wir prüfen, ob es eine Ausstiegsklausel gäbe. Und das werden wir dann auch prüfen".

Beim Münchener Pay-TV-Sender Premiere, der ab dem 4. Juli unter dem Namen Sky firmieren wird, beobachtet man die Situation ebenfalls genau: "Wir halten engen Kontakt zu allen Beteiligten", so Sprecher Torsten Fricke gegenüber der dpa. Für den Sender seien die Formel-1-Rechte von großer Bedeutung, ab der kommenden Saison möchte man die "Königsklasse des Motorsports" auch in HD-Qualität ausstrahlen.

Beide TV-Sender verraten nicht, ob parallel Gespräche mit der FOTA geführt werden. Derzeit hoffe man noch auf eine Einigung. Aus Großbritannien ist zu hören, dass die BBC den Vertrag mit Ecclestone im Fall der Fälle kündigen möchte. der britische Sender hat gerade einen neuen Vertrag über fünf Jahre abgeschlossen, zahlt dafür laut Guardian umgerechnet rund 235 Millionen Euro.

Die Rechtsanwälte der BBC könnten auf höhere Gewalt verweisen, die dazu geführt hat, dass sich das Produkt, zu dem man sich die Rechte gesichert hatte, maßgeblich verändert hat, so dass man ein außerordentliches Kündigungsrecht beanspruchen kann.

Die Vorkommnisse könnte man so interpretieren, dass weder die BBC noch Ecclestone für die aktuellen Vorkommnisse etwas können. Doch wer Ecclestone kennt, der kann davon ausgehen, dass der 78-Jährige eine solche Interpretation anfechten würde.

Bisher darf sich die BBC als Gewinner fühlen, die ITV dieses Jahr als Station in Großbritannien abgelöst hatte. Dank der Erfolge von Jenson Button sind die Einschaltquoten höher als bei der Konkurrenz in den vergangenen Jahren. Im vergangenen Jahr hatte die BBC den Pitch gegen ITV gewonnen, wo man sich nun auf die Übertragung von Fußball konzentriert.

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