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  • 20.10.2006 13:41

TV-Bosse danken dem "Zuschauer-Magneten" Schumacher

'RTL' und 'Premiere' haben Michael Schumacher eine Menge zu verdanken und würdigen die Leistungen des Rekordsiegers

(Motorsport-Total.com/sid) - Schumi total aus São Paulo: Mit Sondersendungen und Live-Schaltungen, wie man sie sonst vielleicht nur aus der hohen Politik kennt, wird Michael Schumachers letzter Arbeitstag in der Formel 1 am Sonntag vom Fernsehen ins rechte Licht gesetzt. Vor allem für die beiden deutschen Sender 'Premiere' und 'RTL' steht das WM-Finale 2006 ganz im Zeichen des Abschieds von Rekordweltmeister Schumacher.

Titel-Bild zur News: TV-Kamera

'RTL' und 'Premiere': Sondersendungen und Live-Schaltungen aus São Paulo

'RTL' ist mit 45 Mitarbeitern vor Ort und wird am Sonntag gleich mehrere Sondersendungen Schumachers Abschied vom Rennsport widmen. Schon im Rückblick auf die Saison 2006 um 17:15 Uhr dreht sich fast alles um den siebenmaligen Weltmeister. Nach dem Rennen gibt es ab 21:15 Uhr ein einstündiges Spezial "Auf Wiedersehen, Champion" live aus São Paolo.#w1#

Florian König und Niki Lauda blicken in zahlreichen Filmen und mit Wegbegleitern des Kerpeners zurück auf die einzigartige Karriere Michael Schumachers. Prominente nicht nur aus der Formel 1 würdigen dazu die Leistungen Schumis, der zum großen Abschieds-Interview erwartet wird. Darüber hinaus schaltet 'RTL' unter anderem auch live aus São Paulo nach Kerpen, wo in der Jahnhalle mehr als 700 Fans vor einer Großbildleinwand sitzen und ein letztes Mal mit ihrem Idol zittern und die Daumen drücken.

'RTL' ist mit dem Formel-1-Jahr 2006 zufrieden

Durchschnittlich verfolgten in diesem Jahr 7,3 Millionen Menschen die Formel-1-Rennen bei 'RTL'. Das bedeutet für den Kölner Sender eine Steigerung von fünf Prozent. "Es war ein herausragendes Jahr, in dem wir bei den Quoten eine deutliche Trendwende verzeichnen konnten. In den bislang 17 Rennen konnten wir uns 12-mal gegenüber dem Vorjahr verbessern", sagte 'RTL'-Sportchef Manfred Loppe und würdigte seinen Quotenmann: "Wir haben Michael sehr viel zu verdanken. Gemeinsam haben wir die Formel 1 seit 1992 von einer Randsportart zur beliebtesten TV-Sportart neben Fußball entwickelt."

Für die Bilder, die die Kölner zusätzlich zum Unilateral-Signal von 'FOCA TV' nutzen, ist 'WIGE Television' zuständig, und das mit einem riesigen Aufwand. Bei den europäischen Formel-1-Rennen ist 'WIGE' ein so genannter Full-Service-Lieferant, in Übersee ist die Truppe mit bedeutenden Teilen der benötigten Produktionsleistungen dabei. In Europa werden die Formel-1-Läufe mit Ü-Wagen begleitet, bei den Übersee-Rennen ist die Technik weniger umfangreich, aber nicht weniger fein.

Praktisch ein komplettes Studio wurde von den 'WIGE'-Technikern in kompakte und robuste Flugkisten montiert. Eine anspruchsvolle Aufgabe für die Mannschaft, denn die ca. 150 Boxen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 11.000 kg hoch empfindlicher Technik müssen extremsten mechanischen und klimatischen Bedingungen standhalten, wenn es mit Luftfracht-Containern Richtung Übersee geht.

Schumachers beste Rennen in voller Länge bei 'Premiere'

Auch 'Premiere' gibt nochmal Vollgas. Neben einer einstündigen Dokumentation "Ein Leben am Limit" über die Karriere Schumachers zeigt der Abo-Sender an diesem Wochenende 18 Stunden Schumi total. Zwischen dem Qualifying am Samstagabend und dem Rennen am Sonntagabend laufen bei Premiere Schumachers beste Rennen in voller Länge. Neben seinem ersten Formel-1-Sieg 1992 in Spa sind unter anderem auch das Finale der Saison 1994 in Adelaide sowie seine Fahrt zum fünften Weltmeistertitel 2002 in Frankreich zu sehen.

Für 'Premiere'-Sportchef Carsten Schmidt ist die Faszination Formel 1 allerdings nicht allein auf einen Fahrer zurückzuführen. "Die deutschen Farben werden auch in den nächsten Jahren sehr gut vertreten sein", meint Schmidt: "Außerdem wissen wir, dass unsere Zuschauer das gesamte Geschehen in der Formel 1 interessiert. Sie waren und sind nicht so stark auf Michael Schumacher fokussiert." Der Premiere-Sportchef muss aber zugeben, dass nicht nur die Fans, sondern das ganze Formel-1-Umfeld und damit natürlich auch die übertragenden TV-Sender "eine der größten Identifikationsfiguren dieses Sports" verlieren.