Turbulentes Freies Training am Nachmittag in Bahrain

Barrichello Schnellster vor Montoya, aber für Aufsehen sorgten viele Dreher und Defekte sowie drei Michelin-Reifenschäden

(Motorsport-Total.com) - Nach dem eher langweiligen Auftakt am Vormittag in Bahrain wurde das Freie Training am Nachmittag buchstäblich und sprichwörtlich heiß: Bei über 30 Grad fuhr Rubens Barrichello (Ferrari) Bestzeit, geprägt wurde die Session aber von zahlreichen Ausritten, technischen Defekten und nicht zuletzt drei Michelin-Reifenschäden.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen rollte früh mit Defekt - einem möglichen Motorschaden - aus

Als Fernando Alonso (Renault) nach einem Dreher mit Reifenschaden zurück an die Box rollte, machte man sich noch keine großen Gedanken, im Anschluss daran erlitten aber auch Anthony Davidson (BAR-Honda) und David Coulthard (McLaren-Mercedes) dasselbe Problem. Zwar gibt es so früh noch keine Informationen zu diesen Zwischenfällen, jedoch ist nicht auszuschließen, dass es beim französischen Hersteller ein fundamentales Problem mit zumindest einer Mischung geben könnte.#w1#

Droht Räikkönen nach Motorschaden eine Rückversetzung?

Das erste Highlight des zweiten Freien Trainings setzte - wenn auch ungewollt - "Silberpfeil"-Star Kimi Räikkönen, der nach rund zehn Minuten mit Feuer im Auspuff ausrollte, was auf einen Motorschaden schließen lässt. Sollte tatsächlich sein Mercedes-V10 verraucht sein, würde dies für Sonntag eine Rückversetzung um zehn Startplätze bedeuten. Ähnliches könnte auch Renault-Pilot Jarno Trulli (18.) blühen, der ebenfalls mit Flammen im Auspuff stehen blieb.

Die schnellste Zeit des Tages war am Ende eine 1:31.450er-Runde von Barrichello, erzielt mit Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) im Windschatten, der ein paar Sekunden später nur um eine Tausendstelsekunde langsamer war und sich damit den zweiten Platz am ersten Trainingstag in Bahrain sicherte. Lange in Führung lag auch der eigentliche Ferrari-Teamleader Michael Schumacher (+ 0,282), der am Ende aber nach zwei Drehern nur Vierter wurde.

Im Schatten des Schlagabtauschs zwischen Montoya und den Ferraris fuhren zwei Außenseiter mitten in die Weltspitze: Anthony Davidson (+ 0,038) rundete eine rundum solide Tagesleistung des BAR-Teams mit dem 3. Platz ab und bestätigte damit die guten Performances seiner Stallkollegen Button (7.) und Sato (12.), während bei Jaguar heute Rookie Christian Klien als Fünfter erstmals sein Talent aufblitzen lassen konnte.

Klien stellt sein Talent erstmals unter Beweis

Für den Österreicher ist die Formel-1-Welt damit nach zwei eher mäßigen Wochenenden wieder in Ordnung, zumal er den zweiten Jaguar-Piloten Mark Webber (8.) heute um zwei Zehntelsekunden distanzierte. Klien kam zwar zweimal von der Strecke ab, war damit aber in prominenter Gesellschaft - auch Timo Glock, Jenson Button, Michael Schumacher (gleich zweimal), Fernando Alonso und Felipe Massa wurden am Nachmittag neben der Strecke gesichtet.

Ralf Schumacher war wieder langsamer als sein BMW-Williams-Teamkollege und musste sich mit 0,392 Sekunden Rückstand und dem sechsten Platz zufrieden geben. Bei Toyota hielt indes ausgerechnet Testfahrer Ricardo Zonta als Zehnter die Flaggen hoch, da Matta (14.) und Panis (16.) kamen heute nie richtig auf Touren. Stark dafür Giorgio Pantano: Mit einer guten Runde ganz zum Schluss sicherte er sich den 13. Platz.

Nick Heidfeld hatte Pech, wurde mit technischem Defekt zu Beginn nur als 24. und Letzter gewertet. Sein Jordan-Teamkollege Timo Glock belegte Rang 19, verlor etwas mehr als zwei Sekunden auf die Schnellsten - trotz allem kann man bei den Gelben also von einem leichten Aufwärtstrend sprechen. Ganz anders bei Minardi: Bruni büßte zwar nur 3,3 Sekunden ein, war damit aber auch schon der einzige Lichtblick...