• 09.04.2005 10:15

  • von Marco Helgert

Trulli: "Wir sind wirklich gut"

Für den Italiener sind die beiden Podestränge in Malaysia und Bahrain kein Zufallsprodukt - Toyota soll stetig stärker werden

(Motorsport-Total.com) - Der Wechsel von Jarno Trulli von Renault zu Toyota wurde im vergangenen Jahr kaum belächelt. Zwar wusste man, dass Toyota nicht auf dem Stand war, um dem Italiener ein Spitzenauto zu geben, doch offensichtlich war auch, dass seine Zeit unter Renault-Teamchef Flavio Briatore abgelaufen war. Trulli stellte sich für 2005 auf ein Übergangsjahr ein, doch der TF105 überraschte nicht nur Experten, auch die Toyota-Truppe selbst muss erst lernen, mit den starken Ergebnissen zu Saisonbeginn umzugehen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trullis neue Heimat bei Toyota verspricht zahlreiche Erfolge

"Ich denke, dass wir wirklich gut sind. Wir hätten schon in Australien Punkte verdient gehabt. Ich war aus der ersten Reihe gestartet, aber mein rechter Hinterreifen löste sich auf", erklärte Trulli der 'Auto Bild Motorsport'. Damals ging man davon aus, der TF105 würde die Reifen zu hart fordern, wie schon 2004, doch der Italiener widersprach. "Das war ein Fabrikationsproblem bei Michelin. Dann lässt der Grip nach, und man wird durchgereicht."#w1#

Sollte er von ähnlichen Vorkommnissen künftig verschont bleiben, so ist mit Trulli weiterhin zu rechnen. Dass er nun bei Toyota die Erfolge einfährt, die ihn zuletzt bei Renault nicht vergönnt waren, spielt für ihn aber keine entscheidende Rolle. "Das ist Schnee von gestern", erklärte er zu seiner Trennung vom französischen Team. "Ich habe meinen Job gemacht und wurde gut dafür bezahlt. Schluss! Ich habe Toyota aus vielen Gründen gewählt, obwohl mir eine Menge Leute rieten, zu BAR-Honda zu wechseln."

Die "starke Basis" bei Toyota ist aber noch ausbaufähig, und Trulli wird nicht müde, seinem Team zu erklären, dass es ein Zurücklehnen nicht geben darf: "Toyota ist ein großes Team und ein Nummer-1-Hersteller. Da ist der Druck natürlich riesig. Aber das Team hört mir und Ralf Schumacher zu und vertraut uns. Wir haben einen großen Sprung nach vorn gemacht, und ich bin ganz sicher, dass sich dieser Trend drastisch fortsetzen wird."

Spielraum für Verbesserungen ist vorhanden und genau dieser soll auch genutzt werden. "Noch ist unser TF105 beim Anbremsen zu unstabil. Und seine Tendenz zum Übersteuern passt nicht zu meinem Fahrstil", erklärte er. Doch sein Ziel zeigt, in welcher großartigen Form sich Toyota bisher präsentierte: "Ich hoffe, dass ich der erste Sieger für Toyota sein werde."

Nimmt man die ersten drei Saisonrennen als Maßstab, ist er gegenüber Ralf Schumacher auch der logische Kandidat für den Premierensieg, gerade im Qualifying hatte der Kerpener kaum etwas zu lachen. "Richtig wohl fühle ich mich beim Qualifying aber nie, weil ein Fehler dir alles versaut. Aber ich kann mich wohl gut auf eine schnelle Runde konzentrieren", so der Italiener. Aber: "Er ist sehr schnell, sehr konkurrenzfähig. Dein Teamkollege ist ja immer dein schwerster Gegner. Ich konnte mich in der Vergangenheit noch nie ausruhen."