• 10.01.2008 15:11

Trulli will "dahin, wo wir hingehören"

Toyota-Routinier Jarno Trulli spricht im Teaminterview über die verkorkste Saison 2007, die Entwicklung des TF108 und seinen ungebrochenen Optimismus

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Was sagst du zur 2007er Saison?"
Jarno Trulli: "Sagen wir es mal so: Wir hätten besser sein können. Wir hätten alle besser sein können und wir alle möchten es nun besser machen. Wir haben nicht die Ergebnisse geholt, die wir uns erwartet hatten, deshalb waren wir alle mit der Saison nicht glücklich. Aber wir werden das ändern und alles geben, um uns 2008 zu verbessern."

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli ist ein unerschütterlicher Optimist und hofft auf ein starkes 2008

Frage: "Was erhoffst du dir für 2008?"
Trulli: "Ich habe immer große Hoffnungen, denn ich bin ein sehr positiver Mensch. Ich denke, dass das Team das Potential, die Ressourcen, die Leute und alles sonst nötige hat, um wieder dahin zu kommen, wo wir hingehören. Ich glaube daran, dass wir für die kommende Saison ein gutes Auto bauen können. Das ist meine Hoffnung. Es versteht sich von selbst, dass ich mir persönlich erwarte, mehr Punkte zu holen und weiter vorn mitzufahren, als es im vergangenen Jahr möglich war."#w1#

Frage: "Ist das Podest für Toyota 2008 ein realistisches Ziel?"
Trulli: "Es ist immer möglich und realistisch, auf das Podest zu fahren. Natürlich müssen wir vorsichtig sein und dürfen nicht unrealistisch werden - die Formel 1 ist ein sehr harter Sport, daher können wir nicht erwarten, dass wir plötzlich ganz vorn sind. Wir müssen bescheiden bleiben und sagen, dass wir einige Arbeit vor uns haben, um die Topteams einzuholen. Aber ich denke, dass wir wieder auf die Beine kommen und regelmäßig punkten können, wenn wir im Winter einen guten Job machen. Das bedeutet, dass wir uns erwarten können, zumindest manchmal ums Podest zu kämpfen."

"Es ist ein sehr engagiertes Team mit einigen sehr guten Leuten und wir haben sehr viel Potential." Jarno Trulli

Frage: "Hat Toyota das Potential, um erfolgreich zu sein?"
Trulli: "Davon bin ich überzeugt. Es ist ein sehr engagiertes Team mit einigen sehr guten Leuten und wir haben sehr viel Potential. Wir wissen, dass wir noch viel arbeiten müssen, um unsere Ziele zu erreichen, aber das Team hat sicherlich das Potential, um in der Formel 1 Erfolg zu haben. Ich bin für die Zukunft sehr optimistisch."

Viele Lehren aus der Saison 2007

Frage: "Welche Lehren hat das Team aus der Saison 2007 gezogen?"
Trulli: "Im Leben und in der Formel 1 lernt man nie aus. Die letzte Saison war für uns schwierig, aber wir wissen, dass es Bereiche gibt, in denen wir uns verbessern müssen. In der vergangenen Saison war unsere Pace manchmal recht gut, aber wir konnten das nicht in die Ergebnisse umsetzen, zu denen wir in der Lage gewesen wären. Das ist einer der Hauptpunkte, in denen wir uns verbessern müssen. Es gab viele Kleinigkeiten, die uns Plätze gekostet haben, zum Beispiel die Startprobleme, die ich ein paar Mal hatte. Aber wenn man etwas lernt, kann man sich danach nur verbessern, deshalb hoffe ich, dass wir ähnliche Probleme künftig vermeiden können."

Frage: "Was ist dein erster Eindruck vom TF108?"
Trulli: "Er sieht sehr viel versprechend aus, aber ich kann unmöglich eine Prognose wagen, bevor ich ihn nicht gefahren bin. Ich bin eine optimistische Person, deshalb habe ich hohe Erwartungen. Aber wir müssen einfach abwarten, wie das Auto auf der Strecke ist. Eines ist jedoch klar: Es sieht ganz anders aus als der TF107."

"Ich tue, was ich kann, um dem Team nach vorn zu helfen." Jarno Trulli

Frage: "Was war dein Beitrag zur Entwicklung des TF108?"
Trulli: "Ich war seit Mitte der 2007er Saison daran beteiligt und habe geholfen, das Auto an das neue Reglement ohne Traktionskontrolle und Motorbremse anzupassen. Ich spreche sehr viel mit den Ingenieuren und wenn ich das Gefühl habe, dass etwas verbessert werden muss, dann sage ich es ihnen. Bei der Elektronik gibt es in diesem Jahr große Veränderungen und ich habe mit dem Team auch daran gearbeitet. Ich tue, was ich kann, um dem Team nach vorn zu helfen."

Frage: "Was denkst du über das Verbot der Fahrhilfen?"
Trulli: "Ich freue mich schon sehr darauf, ohne Fahrhilfen wie der Traktionskontrolle zu fahren. Ich finde das toll und glaube, dass mir das entgegenkommen sollte, da der Fahrer wieder wichtiger wird und er mehr leisten muss, um das Beste herauszuholen. Ende des letzten Jahres haben wir ohne Traktionskontrolle getestet und ich habe es sehr genossen, so zu fahren - das macht viel mehr Spaß!"

Konstanz als Vorteil

"Wir ziehen gemeinsam an einem Strang, um nach dem Problemjahr 2007 wieder nach vorn zu kommen." Jarno Trulli

Frage: "Das ist deine vierte volle Saison mit dem Team. Bringt dir diese Konstanz einen Vorteil?"
Trulli: "Ich denke, dass Konstanz ein Vorteil ist. Ich arbeite wirklich gern mit dem Team zusammen und fühle mich dort sehr wohl. Ich kenne die Ingenieure und die Arbeitsweise des Teams, deshalb sollte diese Konstanz ein Vorteil sein. Wir arbeiten eng als Team zusammen und ziehen gemeinsam an einem Strang, um nach dem Problemjahr 2007 wieder nach vorn zu kommen. Was die Ergebnisse und die Performance angeht, war es eine schwierige Saison, aber wir sind alle entschlossen, uns deutlich zu verbessern. Ich kenne das Team sehr gut und sie kennen mich sehr gut - wir kennen das Potential des jeweils anderen und ich bin sicher, dass es in der Zukunft ein Vorteil sein wird, dass wir zusammenhalten."

Frage: "Bist du immer noch so motiviert wie früher?"
Trulli: "Ich bin vielleicht motivierter als je zuvor. Vor wenigen Jahren, 2004, habe ich meinen ersten Sieg und meine ersten Pole Positions geholt. Als ich 2005 zu Toyota kam, bin ich direkt aufs Podium gefahren und habe vorne mitgekämpft. Es ist frustrierend, dass wir in den vergangenen beiden Jahren nicht mehr dazu in der Lage waren. Ich will wirklich wieder dahin, wo ich in meiner ersten Saison mit Toyota war und vor dort aus noch weiter nach vorn kommen. Das Team hat mehr Potentials als die Ergebnisse 2007 ausgesagt haben. Ich glaube ehrlich daran, dass wir weiter nach vorn gehören und ich bin heiß darauf, dem Team zu helfen, sich zu verbessern."