Trulli: Wechsel des Reifenherstellers eine große Sache
Der Lotus-Pilot erklärt, warum der Wechsel von Bridgestone- auf Pirelli-Reifen den Mitgliedern der Teams durchaus Sorgenfalten auf die Stirn treibt
(Motorsport-Total.com) - Jeder regelmäßige Formel-1-Zuschauer weiß, wie sensibel sich das Verhalten der Reifen auf die Rundenzeit auswirkt. Immer wieder kämpfen Piloten oder Teams mit Problemen mit dem "schwarzen Gold", was sich massiv auf die Rundenzeit auswirken kann. Schließlich ist der Reifen die einzige Verbindung zur Strecke.

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Jarno Trulli ist ein Fahrer, der mit Graining nicht gut zurechtkommt
Aus diesem Grund fiebern die Teams dem Wechsel von Bridgestone- auf Pirelli-Reifen mit gemischten Gefühlen entgegen. Schließlich kennt man das Verhalten der japanischen Reifen seit Jahren, nun muss man zunächst ganz ohne Testfahrten auf dem italienischen Pendant die Autos für die kommende Saison entwickeln.#w1#
Nicht zuletzt deswegen einigte man sich darauf, dass die Gewichtsverteilung der Autos kommendes Jahr einheitlich geregelt ist. Somit kann zumindest kein Team einen Glückstreffer landen und der Konkurrenz auf und davon fahren.
"Für einen Fahrer ist das eine große Sache", so Trulli gegenüber 'Autosport'. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dies eine gewaltige Auswirkung haben wird. Es ist schwierig zu sagen, wie eng wir mit Pirelli zusammenarbeiten können, um diesbezüglich das Beste daraus zu machen."
Für die Entwicklung der Autos benötigen die Teams eigentlich jede Menge Daten - auch über den Reifen. Nicht nur die Gummimischungen und die Haftungswerte sind von Relevanz, sondern auch die Form der Reifen, welche die Aerodynamik deutlich beeinflusst. Die Frage ist, welche Daten Pirelli wann zur Verfügung stellen kann: "Im Moment ist das alles Theorie. Du musst ein Auto mit bestimmten Reifen unter bestimmten Bedingungen testen, ansonsten wirst du das nie herausfinden."
In diesem Jahr fährt die Formel 1 wieder auf Slick, vergangenes Jahr war man noch auf Rillenreifen unterwegs: "Diese erforderten einen sehr aggressiven und seltsamen Fahrstil", so Trulli. Man musste so aggressiv fahren, um die Reifen auf Temperatur zu bekommen und sie auch sauber zu halten.
Trulli selbst kämpfte am meisten mit Graining, fuhr aus diesem Grund 2005 seine beste Formel-1-Saison, als lediglich ein Reifensatz je Rennen verwendet werden durfte: "Das war natürlich für alle dasselbe, aber offensichtlich war es für ein paar Leute ein Vorteil, für den einen mehr als für den anderen."

