• 08.10.2010 13:03

Trulli: "Uns fehlt Grip und Balance"

Lotus beendet das Freitag-Training vor Virgin und HRT - Während sich Kovalainen zufrieden gibt, beschwert sich Trulli über das Fahrverhalten

(Motorsport-Total.com) - Lotus darf mit dem ersten Trainingstag in Suzuka zufrieden sein. In der Gesamtwertung liegen die beiden grünen Boliden relativ klar vor der Konkurrenz von Virgin und sind damit bestes Rookie-Team. Wie schon einige Male in dieser Saison hatte dabei der Finne Heikki Kovalainen mit zwei 19. Plätzen die Nase vor Routinier Jarno Trulli, der 21. Und 20. wurde.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli und der Lotus T127: Keine harmonische Liebesbeziehung

"Ich denke, dass wir heute ziemlich zufrieden sein müssen", sagt Kovalainen. "Wir absolvierten unser gesamtes Programm und auch wenn wir nicht den gleichen Grip gefunden haben, wie die Leute vor uns, haben wir das erreicht, was wir uns heute vorgenommen haben. Der Kampf mit den Leuten in unserem Bereich ist jetzt wirklich eng. Das ist großartig für uns als Team, denn so bleiben wir fokussiert. Und die Fans erleben etwas Spannung. Freilich arbeitet man in der Fabrik fast ausschließlich fürs nächste Jahr, also ist es gut, dass wir vor Timo und Lucas liegen. Für das restliche Wochenende erwarte ich einen guten Kampf."

Zweischneidiger Auftakt für Trulli

Für Trulli ist es das erste Jahr seit längerem, in dem er nicht mehr als Toyota-Pilot nach Japan kommt. Dennoch wird er von den Fans immer noch als Nationalheld angenommen. "Es ist immer gut, nach Japan zu kommen", freut er sich. "Ich genieße hier fantastische Unterstützung und es ist großartig, das erste Mal mit Lotus hierher zu kommen. Man sieht sofort, was wir den Fans bedeuten und nächstes Jahr können wir ihnen als Team noch mehr geben."


Fotos: Großer Preis von Japan


Mit dem ersten Trainingstag zeigt er sich aber nur teilweise zufrieden: "Wir haben viele Runden absolviert, doch ich war nicht besonders glücklich mit dem Grip und mit der Balance - in beiden Sessions. Morgen wird vom Auto sicher noch mehr kommen und mit etwas Arbeit über Nacht sollten wir morgen mehr Zeit und Leistung finden."

Technikchef Mike Gascoyne zieht ein positives Fazit: "Auf der Strecke war das für uns ein guter Tag. Wir hatten ein solides Training mit beiden Autos und absolvierten ein normales Freitags-Programm. Das Tempo war gut, zudem gab es keine Zuverlässigkeitsprobleme. Wir fuhren so viele Runden wie möglich, da für morgen Regen angesagt wird. Das war also das einzige trockene Training am gesamten Wochenende."

Gascoyne trauert um Warr

Für Gascoyne wird dieses Wochenende vom Tod des ehemaligen Lotus-Teammanagers Peter Warr in den Schatten gestellt: "Heute war der erste Einsatztag seit der sehr traurigen Nachricht über Peter Warrs Ableben. An diesem Wochenende wollen wir Peter Tribut zollen - er hat so viel dazu beigetragen, dass Lotus heute eine Legende ist. Wir hatten das Privileg, dass er bei unserem ersten Saisonrennen in Bahrain unser Gast war und unsere Gedanken sind an diesem Wochenende bei seiner Familie." Dem schließt sich auch Lotus-CEO Riad Asmat an: "Meine Gedanken und die des gesamten Teams sind an diesem Wochenende bei Peter Warrs Familie. Er war für uns alle eine Inspiration und er möge uns lange in Erinnerung bleiben."

Nach dem Streit über die Namensrechte von Lotus ist Asmat froh, dass man sich endlich wieder auf das Geschehen auf der Rennstrecke konzentrieren kann: "Das war ein paar sehr stressige Wochen für das gesamte Team. Wir genießen viel Unterstützung auf der ganzen Welt, besonders in Malaysia, Asien und in Großbritannien. Die Nachricht, dass wir nächstes Jahr mit der Hydraulik und mit dem Getriebe von Red Bull fahren werden, sorgte für großartige Rückmeldungen. Wir werden auch 2010 unser bestes geben, um unsere Fans und Partner stolz zu machen. Ich denke, dass uns genau das auch heute gelungen ist."