Trulli über 2011: "Zu viele neue Dinge"

Lotus-Pilot Jarno Trulli ist mit den technischen Neuerungen für die kommende Saison nicht glücklich - Kosteneinsparungen sehen für den Italiener anders aus

(Motorsport-Total.com) - In der Saison 2011 gibt es wieder einige Neuheiten. Das Energierückgewinnungssystem KERS feiert sein Comeback, mit Pirelli gibt es einen neuen Reifenausrüster und der verstellbare Heckflügel sorgt für einen weiteren Knopf am Lenkrad. Die Batterien von KERS müssen im Fahrzeug untergebracht werden, während die Reifen ebenfalls Änderungen der Aufhängungsgeometrie verlangen. Die Ingenieure stehen also vor einigen Herausforderungen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Auch in der neuen Saison wird Jarno Trulli einen grün-gelben Lotus fahren

Lotus-Pilot Jarno Trulli fährt seit 1997 in der Königsklasse und hat seither viele Evolutionen und Revolutionen miterlebt. Den Neuheiten für 2011 steht er allerdings skeptisch gegenüber. "Es gibt zu viele neue Dinge, von der Aerodynamik über die Reifen und KERS. Wir reden darüber, dass wir Geld sparen wollen, aber jedes Jahr ändern sich die Regeln. Die Menschen verstehen das nicht. Die Show wird geringer", sagt der 36-Jährige gegenüber der 'Gazetto Sportiva'.

Abgesehen von den Regeländerungen sorgt die neue Saison auch für ein Kuriosum bei den Teams, denn es gibt zwei Rennställe, die sich Lotus nennen. Trulli sagt dazu ganz klar: "Welches Team ist das richtige? Wir wissen es nicht, es ist peinlich und surreal." Zumindest steht fest, dass es nicht vier schwarz-goldene Boliden geben wird. Team Lotus mit Trulli und Heikki Kovalainen am Steuer wird in der gewohnten grün-gelben Lackierung antreten.

Ein Präsentationstermin für den neuen Wagen gibt es noch nicht, aber bei den ersten Tests in Valencia Anfang Februar soll der Bolide fertig sein. Damit erhofft sich die Mannschaft um Technikdirektor Mike Gascoyne einen Sprung ins Mittelfeld. Punkte sind das erklärte Ziel für die zweite Saison.

"Ein Jahr kann ich leiden, aber kein zweites", so Trulli, dem es auch nicht gefällt, dass Bezahlfahrer wieder Einzug in die Königsklasse halten. "Als ich angefangen habe, herrschte eine hohe Qualität, denn viele Konstrukteure haben nach Siegfahrern Ausschau gehalten. Nun sind viele Budgets von den Sponsoren abhängig, die die Fahrer mitbringen."