Trulli: FIA lässt sich nicht an der Nase rumführen

Jarno Trulli versteht die Sanktionen gegen Lewis Hamilton und McLaren-Mercedes in der Lügenaffäre und spricht der FIA ein großes Lob aus

(Motorsport-Total.com) - Jarno Trulli, bekanntlich aufgrund seines Geplänkels mit Lewis Hamilton während der letzten Safety-Car-Phase in Melbourne indirekt der Auslöser der Lügenaffäre um die Silberpfeile, kann die Sanktionen der FIA gegen McLaren-Mercedes verstehen. Hamilton wurde in Melbourne bekanntlich nachträglich disqualifiziert und das Team muss sich am 29. April auch noch dem FIA-Weltrat stellen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli ist zufrieden über das Verhalten der FIA in der Lügenaffäre

Der könnte Strafen bis hin zum WM-Ausschluss aussprechen, was Trulli bis zu einem gewissen Grad verstehen kann: "Die FIA hat so eine harte Entscheidung getroffen, weil sie das Gefühl hatten, an der Nase herumgeführt zu werden. Sie wollen nun beweisen, dass sie wie ein Richter sind. Kann sein, dass man den Richter einmal anlügen und damit durchkommen kann, aber man sollte es besser lassen, denn man geht damit ein großes Risiko ein."#w1#

Das wissen inzwischen wohl auch Hamilton und der entlassene McLaren-Sportdirektor Dave Ryan, der am 29. April übrigens nicht vorgeladen werden kann, weil er keinem Formel-1-Team mehr angehört - wie praktisch für alle, die er ansonsten anschwärzen könnte. Trulli ist das alles egal: "Ich persönlich weiß nicht, wer warum gelogen hat. Meiner Meinung nach gab es nicht einmal einen Grund zu lügen", so der Toyota-Pilot gegenüber 'Autosport'.

Er selbst wolle nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen, sondern er halte sich an das Motto "Leben und leben lassen", aber: "Das Problem ist, dass ich in dieser bestimmten Situation dumm ausgesehen habe, obwohl an meinem Verhalten nichts falsch war. Ich denke jedoch nicht an Rache, sondern ich komme mit allen gut aus." Umso mehr freut sich Trulli darüber, dass die FIA-Kommissare die Strafe gegen ihn zurückgezogen und stattdessen Hamilton disqualifiziert haben.

"Ich gab gerade ein Interview, da kamen zwei der Kommissare ins Fahrerlager, um mich zu finden, mir die Hand zu schütteln und mir zu sagen, dass ich den dritten Platz verdiene, weil ich ehrlich war - vor den ganzen Journalisten! Das weiß ich zu schätzen. Darum sage ich auch, dass die FIA hier vernünftig gehandelt hat, dass sie Stärke gezeigt hat, weil ein Fall wieder aufgenommen wurde, der bereits geschlossen war", so Trulli.