• 23.05.2009 21:19

  • von Dieter Rencken

Trulli: "Es war ein schrecklicher Tag"

Der Toyota-Pilot im Gespräch mit den Medien über das enttäuschendste Qualifying in seiner Formel-1-Karriere

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie denkst du, sieht es morgen aus?"
Jarno Trulli: "Ich denke, dass wir alles andere als gut aussehen. Wir werden sehen."

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli, Timo Glock

Jarno Trulli und Timo Glock: Die beiden leiden am selben Problem mit dem Auto

Frage: "Ist es ein großer Schock, was dieses Wochenende passiert ist?"
Trulli: "Die fehlende Leistung hier kam etwas unerwartet, aber es ist schade, dass wir nicht besser sein konnten im ersten Qualifying-Teil, denn ich war dazu in der Lage, kam jedoch in Verkehr. Schlussendlich war es ein schrecklicher Tag."#w1#

Frage: "Wie erklärst du dir die Tatsache, dass du vor zwei Rennen in Bahrain um den Sieg gekämpft hast und die erste Startreihe belegt hast, und zwei Rennen später befindest du dich am Ende der Startaufstellung?"
Trulli: "Es gibt viele Dinge, die wir im Moment verstehen müssen. Wir wissen es nicht."

Frage: "Hängt dies mit der Charakteristik des Autos zusammen? Mit dem Setup des Autos?"
Trulli: "Mit dem Setup nicht unbedingt, denn wir haben alles probiert - wir haben das Auto wirklich auf den Kopf gestellt und alles getan, was wir konnten. Aber es hat die Situation nicht geändert. Es ist schwierig, dies nun zu bewerten."

Frage: "Kannst du dir vorstellen, dass dies in den vergangenen zwei Rennen etwas mit der Charakteristik der Strecke zu tun gehabt hat?"
Trulli: "Nein, nein. Im Moment habe ich keine Antwort, denn wir müssen das untersuchen und verstehen."

Frage: "Und gab es bei der Vorbereitung auf die Saison keine Andeutung, dass dies passieren könnte?"
Trulli: "Ja. Wir hatten unter keinen Bedingungen, auf die wir im Winter trafen, eine solch schlechte Leistung. Wir sind etwas enttäuscht über das, was passierte, denn wir können es nicht verstehen."

Frage: "Denkst du, dass die anderen Teams in Bezug auf die Entwicklung ihrer Autos größere Schritte gemacht haben?"
Trulli: "Das erklärt nicht anderthalb Sekunden. Das ist zu viel - besonders für mich in Monaco. Das ist zu viel."

Frage: "Ist dies eine deiner größten Enttäuschungen deiner Formel-1-Karriere?"
Trulli: "Bis jetzt, ja. Okay, ich hatte Pech, dass ich in Verkehr geriet, ansonsten hätte ich mich im ersten Qualifying-Teil auf Position 15 qualifiziert. Aber nichtsdestotrotz sind wir von der Geschwindigkeit her zu weit weg. Viel zu weit weg."

Frage: "Fühlt sich das Auto beim Fahren anders an als im Vergleich zum Beginn der Saison?"
Trulli: "Nein. Das Auto fühlte sich nicht schlecht an. Es gibt einfach keine Haftung. Es sieht danach aus, als könnten wir die Reifen nicht belasten, nicht die Temperatur in die Reifen bekommen, wir können sie nicht zum Arbeiten bewegen. Das ist der Schlüssel."

Frage: "Kannst du erklären, was dann passiert ist?"
Trulli: "Wenn wir dies verstehen können, dann können wir einen großen Schritt nach vorn machen. Aber das Hauptproblem ist, die Reifen zum Arbeiten zu bewegen. Im Moment können wir dies nicht tun, und wir verstehen nicht, warum. Ich weiß nicht, warum dies so ist. Das ist wirklich schwer zu beantworten."

Frage: "Und was kannst du morgen als Bestes erwarten?"
Trulli: "Wir werden das Rennen fahren und sehen. Ich habe wirklich keine Ahnung, ich denke jedoch nicht, dass wir um Punkte fahren können, solange nicht viele Autos vor uns ausfallen."

Frage: "Ist das Problem mit dem Auto etwas, das schnell aus der Welt geschafft werden kann, wenn man sich in der Fabrik die Daten anschaut?"
Trulli: "Wir analysieren bereits. Aber das Problem ist, dass wir als Fahrer dasselbe Problem haben - es gibt keine Haftung. Es ist nicht die Frage der Balance, es gibt einfach keine Haftung. Wir können das Auto nicht spüren. Wir können die Reifen nicht spüren - und wir kämpfen damit, das Beste aus den Reifen zu holen. Es ist nicht das Auto, wir haben alles ausgetauscht, wirklich alles, und nichts hat einen Unterschied ausgemacht."

Frage: "Könnten die mangelnden Testfahrten in diesem Jahr eine Auswirkung auf die Situation haben?"
Trulli: "Nein, das denke ich nicht. Nein. Ich glaube eher, dass wir verstehen müssen, was da vor sich geht. Es gibt keine Tests, die uns helfen werden, denn es gibt andere Dinge, die wir uns anschauen müssen. Natürlich war dies nie eine gute Rennstrecke für Toyota, aber so übel lief es auch noch nie."