Trotz Renault: Williams setzt auf eigenes KERS
Das Williams-Team bezieht Renault-Motor und KERS nicht im Paket, sondern vertraut auch 2012 auf das eigene Energierückgewinnungs-System
(Motorsport-Total.com) - Obwohl Williams 2012 von Cosworth- auf Renault-Motoren wechselt (und damit zu einem Hersteller, der auch ein kompatibles KERS anbieten kann), vertraut das britische Team weiterhin seinem eigenen Energierückgewinnungs-System. Allerdings ist kein Einsatz des Schwungrad-KERS geplant, wie es etwa im Porsche 911 GT3 R Hybrid verbaut ist, sondern eine konventionelle Batterievariante.

© Williams
Mark Gillan (links) hat Vertrauen in das selbst entwickelte Williams-KERS
Ursprünglich hat Williams auch in Betracht gezogen, die homogene Renault-Antriebseinheit nicht zu zerreißen und daher das von den Franzosen angebotene KERS (auf Magneti-Marelli-Basis) ebenfalls zu leasen. Doch jetzt hat man sich dagegen entschieden: "Was den Antriebsstrang angeht, wissen wir, was wir machen werden", verrät Chefingenieur Mark Gillan. "Wir führen ja auch schon Prüfstandsläufe für nächste Saison durch. Da haben wir unser eigenes System in Betrieb."
Ein weiteres wichtiges Thema ist das Verbot des auspuffangeströmten Diffusors, das ab 2012 in Kraft tritt. Williams hat mit dem neuen Periskop-Auspuff schon bei den Young-Driver-Days in Abu Dhabi getestet. "Das ist wirklich sehr gut gelaufen. Ich bin zufrieden", berichtet Gillan. Allerdings ist die Regel noch nicht in ihrer Finalform zu Papier gebracht, weil es offenbar noch einige Schlupflöcher gibt.
So zum Beispiel die Idee, anstelle des Diffusors einfach den Heckflügel mit Auspuffgasen anzuströmen und so mehr Anpressdruck zu generieren. "So, wie die Regeln derzeit stehen, ist der Nutzen erheblich geringer als diese Saison", relativiert Gillan. "Es soll verhindert werden, dass die Auspuffgase durch die Karosserie geleitet werden, um den Unterboden anzuströmen. Alles, was außen angeströmt wird, ist derzeit erlaubt."

