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Trotz Leclerc-Abflug: Miami-Upgrade bringt mehr Stabilität, sagt Ferrari

Auch wenn Charles Leclerc im Qualifying abgeflogen ist, soll das neue Miami-Update, das dem Ferrari mehr Stabilität verleihen soll, funktioniert haben

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hatte beim Formel-1-Rennen in Miami ein neues Upgrade für seinen SF-23 im Gepäck, das den Beginn einer ganzen Reihe von Verbesserungen für das Auto markieren soll. Beim Rennen in den USA bestand das Upgrade aus einem neuen Unterboden.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc, Esteban Ocon

Charles Leclerc war in Miami nur auf Rang sieben gefahren Zoom

Wie Chefingenieur Jock Clear verrät, drehte sich beim neuen Unterboden alles um den Bereich vor den Hinterrädern, bei dem kontrolliert wird, ob der Luftstrom außen oder innen (und damit in den Diffusor) um die Reifen geht.

"Die Änderungen sind ziemlich subtil", sagt Clear. "Wenn man nach den Veränderungen sucht, dann werden sie sehr schwierig zu entdecken sein. Aber in Sachen Aerodynamik sind sie ziemlich mächtig."

Zwar hatte Ferrari in Miami nur die Positionen fünf und sieben belegt, dennoch hätten die Updates laut Clear funktioniert, wie sie sollen. "Einer der Gründe, warum wir es hierher gebracht haben, ist der Bereich, wo es etwas bringen soll, nämlich vor allem an der Stabilität bei mittleren und hohen Geschwindigkeiten", so der Ferrari-Mann.

Im ersten Training am Freitag hatte Ferrari die alte und die neue Spezifikation gegeneinander getestet und dann am Nachmittag bei beiden Fahrzeugen die neue angebaut, weil man zuversichtlich war, dass das Upgrade das bringen würde, was man erwartet.

Leclerc-Abflug auch durch neues Upgrade?

Beide Fahrer hätten dann mehr Stabilität in mittelschnellen und schnellen Kurven berichtet - und trotzdem flog Charles Leclerc im Qualifying dann in Kurve 7 ab. Doch das ist für Clear kein Beweis, dass es nichts gebracht hat - im Gegenteil: Leclerc habe die Stabilität gespürt und daher alles reingeworfen. "Und dann kam das, was ihr alle gesehen habt."

Das lag aber auch daran, dass der Ferrari immer noch ein etwas zu kleines Fenster hat, in dem er funktioniert. "Das müssen wir noch rausbekommen", sagt Clear. "Und darauf liegt im Moment auch der Hauptfokus: das Auto ein bisschen harmloser zu machen, damit die Fahrer ein bisschen mehr Vertrauen haben."

Beim Heckflügel setzte Ferrari auch wieder auf die Anordnung mit nur einer Haltestrebe in der Mitte, statt wie zuvor auf die Anordnung mit zwei Streben. Das sei laut Clear einfach eine "organische Evolution".


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"Ich denke, die Probleme mit einer einzigen Säule sind struktureller Natur", sagt er auf die Frage, warum Ferrari diese Variante nicht schon früher eingesetzt hat. "Es ist natürlich viel schwieriger, unseren sehr stark belasteten Heckflügel mit nur einer Säule zu stützen und alles schön stabil zu machen. Ich denke, das ist das Einzige, was uns davon abgehalten hat, es früher zu tun."

Quali-Pace nicht für das Rennen opfern

Der Fokus bei Ferrari liegt aktuell auf der Verbesserung der Rennpace, denn vor allem dort fehlt es Ferrari an Performance auf Red Bull. Dass man im Qualifying mithalten kann, haben die beiden Polepositions von Leclerc in Baku gezeigt, doch im Rennen fällt Ferrari zurück - so auch in Miami, wo Carlos Sainz trotz Startposition drei nur auf Platz fünf ins Ziel kam.

Doch Qualifying-Pace für das Rennen opfern ist laut Clear keine wirkliche Option: "Das ist immer eine sehr schwere Pille, die man schlucken muss", sagt er. "Denn Rennen werden sehr oft im Qualifying entschieden. Wir können es uns also nicht leisten, das Qualifying aus den Augen zu verlieren. Aber wir müssen natürlich genau verstehen, wie wir das Renntempo erhöhen können."


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Diesbezüglich muss der Ferrari-Ingenieur seinen Hut vor Red Bull ziehen: "Sie machen irgendetwas sehr, sehr clever. Und das Auto funktioniert in Sachen Rennpace sehr gut", lobt er und hat den Verdacht, dass Red Bull dafür vielleicht sogar ein wenig Qualifying-Pace opfert. "Deshalb können wir mit ihnen mithalten, weil sie im Qualifying nicht optimal sind."

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