• 17.06.2009 12:43

  • von Roman Wittemeier

Trotz Krise: Grand Prix in Melbourne ein Erfolg

Die Veranstalter des Grand Prix in Melbourne sind offenbar in diesem Jahr trotz Wirtschaftskrise mit einem blauen Auge davongekommen

(Motorsport-Total.com) - Seit Jahren schreibt der Grand Prix von Australien in Melbourne herbe Verluste. Allein 2008 sollen die Veranstaltung im Albert Park ein Defizit von 20 Millionen Euro produziert haben. Angesichts der weltweiten Rezession hatten viele Beobachter bereits befürchtet, dass sich das Minus in diesem Jahr noch deutlich erhöhen könnte. Von bis zu 25 Millionen Euro Verlust war die Rede. Doch anscheinend ist es ganz anders gekommen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

In Melbourne schreibt man mit dem Grand Prix seit Jahren herbe Verluste

Die Organisatoren gaben zwar keine offiziellen Zahlen heraus, aber doch gaben sie deutliche Hinweise darauf, dass man trotz der Krise eine Trendwende einleiten konnte. Erstmals wurde der Grand Prix um 17 Uhr Ortszeit gestartet. Der Vorteil vor Ort: Man konnte zum Beispiel gleich im Anschluss an das Rennen viele Events bieten, um die Zuschauermassen zu halten und weitere Umsätze zu generieren. Ein Konzert der Kultband The Who war nur ein Beispiel dafür.#w1#

"Das Ergebnis war, dass wir vor allem in den frei zugänglichen Bereichen eine deutlich höhere Besucherzahl hatten", freute sich Organisator Drew Ward im 'SportsPro Magazine'. Man habe durch verschiedene Aktionen rund um die Strecke weitere Sponsoren generieren können. "Wir versuchen nun, noch weitere Märkte dieser Art zu erschließen. Es gibt rund um die Strecke noch viele Möglichkeiten, weitere Aktionen zu starten. Zum Beispiel auf der Kartstrecke."

¿pbvin|512|1626||0pb¿Allein der 2010 scheidende Hauptsponsor ING brachte fast drei Millionen Euro in die Kassen, hinzu kamen noch einmal 1,5 Millionen Euro von Quantas und Einkünfte aus den Verträgen mit zehn weiteren Partnern wie zum Beispiel Johnny Walker, Panasonic oder Vodafone. "Ich werde immer dafür kritisiert, dass ich mit dem Grand Prix Verluste mache", erklärte Promoter Ron Walker. "Aber wie in Monaco müssen auch wir jeden Jahr 45.000 Tonnen Material auf- und abbauen, tranportieren und einlagern."

Allein durch diese aufwändige Logistik entstehen jährlich Kosten in Höhe von rund drei Millionen Euro. "Wenn wir eine permanente Rennstrecke hätten, dann wären wir eine der wenigen Veranstaltungen der Formel 1, die profitabel wären", rechnete Walker vor, ohne allerdings konkrete Zahlen für die Veranstaltung im März dieses Jahres zu nennen.