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Trotz Ferrari-Angebot bereut Coulthard McLaren nicht
Ende 1995 hätte David Coulthard zu Ferrari wechseln können, doch er bereut seine Entscheidung pro McLaren-Mercedes bis heute nicht
(Motorsport-Total.com) - Man könnte meinen, David Coulthard bereue seine Zeit bei McLaren-Mercedes: Kaum war er von den "Silberpfeilen" weg, blühte er bei Red Bull Racing regelrecht auf, obwohl er dort trotz schlechterer sportlicher Ausgangsposition weniger bezahlt bekommt. Dennoch würde der Altstar - auch im Nachhinein betrachtet - in seiner Karriere kaum etwas anders machen.

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David Coulthard ist auch ohne WM-Titel mit seinen Entscheidungen im Reinen
"Ich habe meine Entscheidungen immer darauf basiert, was meiner Meinung nach von der Performance her die beste Option für das jeweils kommende Jahr sein würde", erklärte er vor einiger Zeit in einem Interview mit 'F1 Racing'. "Die Möglichkeiten, die sich mir geboten haben, legten immer nahe, dass McLaren die bevorzugende Option ist. Ich bin glücklich und im Reinen mit den Entscheidungen, die ich früher einmal getroffen habe."#w1#
Coulthard hätte 1996 ebenso gut für Ferrari fahren können
Was viele nicht wissen: Als Ferrari im Sommer 1995 erst an einer Fahrerpaarung mit Alain Prost und Gerhard Berger bastelte, dann aber der Versuchung Michael Schumacher nicht widerstehen konnte und dem damaligen Zweifachweltmeister einen Jungspund zur Seite stellen wollte, stand Coulthard auf Jean Todts Liste der möglichen Kandidaten weit oben - neben Rubens Barrichello, der vier Jahre später nach Maranello wechseln sollte, und eben Eddie Irvine.

© Schlegelmilch
David Coulthard fuhr zwischen 1996 und 2004 für das McLaren-Mercedes-Team Zoom
Doch weil er beim italienischen Traditionsrennstall von vornherein die klare Nummer zwei gewesen wäre, tat ihm das Platzen des Transfers nicht besonders weh: "Es gab Mitte der 90er Jahre, als Irvine gekommen ist, eine echte Chance, zu Ferrari zu wechseln. Wenn ich mich aber an das Vertragsangebot zurückerinnere, dann wäre es wohl falsch gewesen", so der 34-Jährige, der stattdessen von Williams zu McLaren-Mercedes wechselte.
Und auch mit einem anderen Gerücht räumte Coulthard auf: "Die Leute nehmen manchmal an, dass ich meine Zeit bei McLaren bereue, aber das stimmt nicht. Okay, ich habe mich gelegentlich zu Dingen geäußert, die mir eben nicht so gefallen haben, aber auch immer nur dann, wenn man mich danach gefragt hat. Ich habe diese Dinge nie von mir aus an die Öffentlichkeit getragen", so der Red-Bull-Racing-Pilot, der es genießt, bei seinem neuen Team "in die Entscheidungen involviert" zu sein.
Heute würde Coulthard nicht mehr Platz machen...
Nur eine Sache würde er heute anders machen als früher: Beim umstrittenen WM-Showdown in Jerez 1997 wurde Coulthard vom Kommandostand gebeten, für seinen Teamkollegen Mika Häkkinen Platz zu machen und ihm den Sieg zu überlassen. Was würdest du heute in derselben Situation tun, David? "Mit dem Vorteil, es im Nachhinein betrachten zu können, würde ich die Wünsche des Teams beiseite legen und meine Position halten", entgegnete er.
Sauer ist der 13-fache Grand-Prix-Sieger deshalb aber nicht: "Man muss sagen, dass McLaren mir gegenüber genauso loyal war wie ich ihnen gegenüber", relativierte er die Angelegenheit. "Ich fuhr neun Jahre für sie. Man kann nicht einfach kritisieren, ohne gleichzeitig auch Lob anzubringen - und ich wurde von ihnen langfristig auf eine Art und Weise unterstützt, wie es außer mir nur mit Michael (Schumacher; Anm. d. Red.) und Ferrari der Fall ist."

