• 19.02.2015 20:16

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Trotz Bestzeit: Lotus-Mercedes ist "noch nicht gut genug"

Pastor Maldonado stellt den Lotus-Mercedes E23 beim Formel-1-Testauftakt in Barcelona auf den ersten Platz, wähnt sich und das Team aber noch nicht am Ziel

(Motorsport-Total.com) - 1:25.011 Minuten, 69 Runden und der erste Platz im Tagesklassement. Das ist die Bilanz von Pastor Maldonado und Lotus-Mercedes beim Formel-1-Testauftakt in Barcelona. Und trotzdem zeigt sich der Rennfahrer aus Venezuela nach seinem Einsatz am Circuit de Catalunya nicht restlos zufrieden: "Das neue Auto läuft richtig gut, aber noch sind wir nicht gut genug." Der E23 sei noch nicht ausgereizt.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Im Aufwind? Lotus-Pilot Pastor Maldonado fuhr am Donnerstag die Test-Bestzeit Zoom

Das wiederum führt Maldonado auch auf den Wechsel des Motorpartners zurück. "Zum einen haben wir es natürlich mit einem ganz anderen Auto zu tun, zum anderen funktioniert der Mercedes-Motor ganz anders. Deshalb", so Lotus-Fahrer Maldonado, "ist es schwierig, einen Vergleich anzustellen. Es ist ganz einfach noch zu früh für eine Aussage. Immer schön ist aber, seinen Namen ganz oben zu sehen."

Und diese Bestleistung, mit der Maldonado 0,156 Sekunden vor Kimi Räikkönen (Ferrari) und 0,536 Sekunden vor Daniel Ricciardo (Red Bull) blieb, komme nicht von ungefähr. "Wir haben diese Zeit im Verlauf unseres ganz normalen Programms erzielt", erklärt Maldonado, der nach eigener Aussage stets für Longruns über "zehn bis zwölf Runden" auf der Strecke war. "Wir hatten also genug Sprit dabei."

All dies stimme ihn zuversichtlich. "Es fühlt sich gut an, den E23 in Barcelona zu fahren. Das Auto hat gut auf die Veränderungen, die wir vorgenommen haben, reagiert. Das Team hat seit Jerez also gute Fortschritte gemacht", meint der Südamerikaner. "Damit haben wir eine tolle Ausgangslage für die restliche Testwoche. Denn Barcelona ist einfach der perfekte Ort, um ein neues Auto zu evaluieren."


Testfahrten in Barcelona

Ganz sorgenfrei verlief der Tag des Lotus-Teams aber nicht: Am Vormittag streikte die Software, am Nachmittag machte die Kupplung Probleme. "All dies war jedoch schnell behoben", sagt Maldonado und fügt hinzu: "In meinen Augen ist die Zuverlässigkeit schon jetzt um Welten besser als 2014. Doch wir haben nicht mehr viel Zeit, um uns auf das erste Rennen vorzubereiten. Dort müssen wir in Bestform sein."

Nichts anderes hat Lotus' Technischer Direktor Nick Chester im Sinn. "Wir bleiben am Ball", verspricht er. Standfestigkeit und Setupoptionen hätten in den kommenden Tagen in Barcelona Priorität für das Team. "Wir arbeiten einfach kontinuierlich an unserem Testprogramm und versuchen, die beste Entwicklungsrichtung auszuloten", erklärt Chester. Am Freitag übernimmt Testpilot Jolyon Palmer das E23-Cockpit.