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Trauer- statt Heimspiel? Red Bull "keineswegs optimistisch"

Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo fahren am Freitag nur hinterher und rauben den Verantwortlichen damit auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf ein gutes Rennen

(Motorsport-Total.com) - Dass Red Bull in Spielberg kein einfach Heimspiel erleben würde, das war bereits vor dem Wochenende abzusehen. Die beiden Trainings am Freitag scheinen den Verantwortlichen nun allerdings auch noch den letzten Funken Optimismus geraubt zu haben. Daniil Kwjat kam in der kombinierten Zeitenliste nicht über Rang 12 hinaus, Teamkollege Daniel Ricciardo wurde sogar nur 17. Red Bulls Motorsportberater hat die Hoffnung auf ein gutes Rennen daher fast schon verloren.

"Wir geben noch nicht auf, aber optimistisch sind wir keineswegs", erklärt Marko nach dem zweiten Freien Training gegenüber dem 'ORF' und ergänzt: "Ich glaube, dass es ganz schwierig wird, die Top 10 zu erreichen." Das dürfte auch Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz überhaupt nicht gefallen. Der Österreicher hatte kürzlich bereits gestanden, allmählich die Lust an der Formel 1 zu verlieren.

Am Freitag ließ sich Mateschitz persönlich in der Red-Bull-Garage blicken. Und was er dort erlebte, dürfte sein Interesse an der Formel 1 nicht unbedingt gesteigert haben. Wieder einmal fielen seine beiden Stammpiloten hinter die Toro-Rosso-Junioren Max Verstappen (Platz 8) und Carlos Sainz (Platz 11) zurück. "Verstappens Zeit wäre bei uns auch drin gewesen, aber da war teilweise Verkehr, teilweise Fehler", rechtfertigt sich Marko.

Und dann ist da ja noch ein zusätzliches Handicap: Bei Daniel Ricciardo wird man den Motor wechseln und damit eine Strafe kassieren. "Ein Auto muss sowieso schon zehn Plätze zurück. Wir schauen mal, wie es beim Kwjat ausschaut, aber ich glaube, das wird auch notwendig sein", sagt Marko und antwortet auf die Frage, auf was es bei Kwjat noch ankommt: "Da gibt es gewisse Parameter, an denen man sehen kann, ob der Motor sich schon dem Ende zuneigt oder ob noch eine Distanz möglich ist."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Österreich


"Bis jetzt schaut es aber eher so aus, dass wir auch wechseln müssen", so Marko, der weiß, dass es an diesem Wochenende "ganz schwierig" wird. "Im Setup ist nicht so viel drin", erklärt der Österreicher, der seinen Piloten mit den Renault-Motoren kaum Chancen einräumt. "Aber vom Wetter her gibt es vielleicht eine Chance, dass es nass ist im Qualifying", so Marko. Für Red Bull scheint ein Wolkenbruch aktuell wohl die einzige Chance zu sein, das Heimspiel noch zu retten.

"Ich glaube, dass es ganz schwierig wird, die Top 10 zu erreichen." Helmut Marko