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  • 03.09.2016 20:27

  • von Dieter Rencken & Benjamin Horbelt

Transponder-Problem: Warum Grosjean Toro Rosso aufhielt

"Mein Team hätte es verdient, dass er in den Spiegel schaut", schimpft Daniil Kwjat über Grosjeans Blockade - Dabei war Toro Rossos Technik selbst Schuld am Chaos

(Motorsport-Total.com) - Die Qualifikation beim Heimspiel in Monza verläuft für die Scuderia Toro Rosso nicht nach Plan. Hinter den Kulissen sorgt ein technisches Problem mit einem Transponder für Unruhe, was dazu führt, dass Haas-Pilot Romain Grosjean die fliegende Runde von Daniil Kwjat unwissentlich blockiert, wie Toro-Rosso-Chefrenningenieur Phil Charles eingesteht: "Probleme mit dem Transponder haben dafür gesorgt, dass eine Out-Lap anstelle einer fliegenden Runde angezeigt wurde. Dadurch konnten die anderen Teams nicht sehen, was wir so tun," verrät der Teamverantwortliche. "Daniil hatte bis Q1 Schwierigkeiten und dann hat Grosjean seine Runde kaputt gemacht."

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

"Ich erwarte keine Wunder. Es wird ein schwieriges Rennen," so Daniil Kwjat Zoom

Toro-Rosso-Pilot Kwjat ist trotz des technischen Transponder-Problems in seinem eigenen Team weniger verständnisvoll und appelliert an den Haas-Kollegen: "Ich war in Q1 auf einer guten Runde, aber leider verlor ich in der letzten Kurve wegen Grosjean ein bisschen Zeit. Mein Team hätte es verdient gehabt, dass er in den Spiegel schaut! Das hat zwei Zehntel gekostet, was mich nervt - sonst hätte es für Q2 reichen können," flucht der Russe. "Ich erwarte sicher keine Wunder. Es wird ein schwieriges Rennen, aber ich gebe mein Bestes, um so weit wie möglich nach vorne zu kommen," so der Toro-Rosso-Fahrer über seine Erwartungen an das Rennen in Monza.

Zwischenzeitlich fehlten nur fünf Hundertstelsekunden für den Sprung in das nächste Drittel der Qualifikation. Mehr als der 17. Platz war für den 22-Jährigen aber nicht drin. Für Chefrenningenieur Charles sei es insgesamt "ein enttäuschendes Qualifying" gewesen. Die fehlende Höchstgeschwindigkeit, mit der das Team weiterhin kämpft, sei insbesondere auf den langen Geraden des Traditionskurses "ein Handicap", so der Teamverantwortliche.

Carlos Sainz startet beim Großen Preis von Italien einen Rang vor seinem Teamkollegen. "Carlos war in Q1 gut unterwegs, in Q2 hat er aber nicht seine beste Runde gezeigt. Ein kleiner Fehler in der ersten Schikane kostete auf seinem letzten Run Zeit. Ein paar Plätze weiter vorne wären drin gewesen. Wir hatten in letzter Zeit auch auf Chassis-Seite ein paar Schwierigkeiten, weswegen das heutige Ergebnis noch mehr wehtut," ärgert sich Chefrenningenieur Charles.


Großer Preis von Italien

"Ich würde lieber um die Top 10 kämpfen, aber momentan stehen wir nun mal so weit hinten," muss Sainz pragmatisch eingestehen, der sich nach seinem Geburtstag in dieser Woche ein nachträgliches Geschenk im Rennen machen wolle. "Mal sehen, was noch geht. Es wird ein hartes Rennen, aber es kann alles passieren. Wir müssen unser eigenes Rennen machen und müssen unsere Reifen schonen."

Die fehlende Höchstgeschwindigkeit des Toro-Rosso-Boliden bereitet den 22-Jährigen zunehmend Bauchschmerzen: "Wenn du ein anderes Auto mit DRS auf der Geraden hast, kannst du dagegen kaum ankämpfen," muss Sainz im Hinblick auf das anstehende Rennen in Italien eingestehen.

"Wenn du ein anderes Auto mit DRS auf der Geraden hast, kannst du dagegen kaum ankämpfen." Carlos Sainz jun.