Training a la Sauber: Sirotkin schuftet für die Formel 1

Sauber hat mit Rookie-Pilot Sergei Sirotkin schon ein festes Programm geplant, an dessen Anfang der Ferrari-Test stand: "Konnten ein gutes Bild bekommen"

(Motorsport-Total.com) - Noch ist die Jagd auf Force India und McLaren bei Sauber in vollem Gange, doch auch die Zukunft hat man bei den Schweizern wohl im Blick - und die heißt Sergei Sirotkin. Der 18-jährige Russe soll im kommenden Jahr sein Grand-Prix-Debüt im Team von Monisha Kaltenborn geben und wird dahingehend gut drauf vorbereitet. "Wir haben ein Programm für ihn ausgedacht, bei dem wir uns wohlfühlen", betont die Teamchefin im Rahmen des Indien-Wochenendes.

Titel-Bild zur News: Sergei Sirotkin

Sirotkin in Action: Die Vorbereitungen bei Sauber laufen auf Hochtouren Zoom

Dazu gehörte vor kurzem auch ein Test in einem Ferrari F60 von 2009. In Fiorano sollte Sirotkin seine ersten echten Testkilometer in einem Formel-1-Boliden sammeln. Allerdings lief der nicht so reibungslos ab, wie man sich das in Hinwil erhofft hatte. "Wir konnten am ersten geplanten Tag aufgrund des Regens leider nicht testen", erzählt Kaltenborn. "Am zweiten Tag hat er aber ein sehr gutes Programm gemacht."

"Er ist, glaube ich, knapp unter 200 Kilometer gefahren und hat dabei einen guten Job gemacht", lobt sie die Arbeit des jungen Russen. Auf die Rundenzeiten des mit extra für Promozwecke gedachten Mediumreifen ausgestatteten Ferrari wollte die Österreicherin nicht näher eingehen, weil diese kaum Aussagekraft hätten. "Aber sie (Ferrari; Anm. d. Red.) hatten ein paar Referenzen unter ähnlichen Bedingungen - und es war nicht schlecht", betont sie. "Wir konnten ein gutes Bild bekommen und sind weiterhin von ihm überzeugt."

Auch die Ingenieure bei der Scuderia seien mit der Arbeit von Sirotkin zufrieden gewesen, weswegen man nun die nächsten Schritte im Entwicklungsprogramm des 18-Jährigen angehen könne. "Jetzt haben wir ein Programm, wo wir wissen, was wir tun wollen", meint Kaltenborn. "Wir müssen nur ein wenig flexibel sein, was die Daten angeht, und ob Simulator oder Strecke und sowas. Das können wir aber sehr schnell entscheiden."


Fotos: Sirotkin: Formel-1-Debüt in Sotschi


Der grobe Plan steht laut der Halbinderin aber fest. Änderungen plane man am Programm auch keine mehr: "Wir haben nicht die Absicht es zu verkürzen oder zu verlängern. Dafür gibt es keine Gründe", betont sie. "Er kann von zusätzlichen Kilometern nur profitieren, und je mehr man hat, desto besser. So einfach ist das. Er wird bei einem Test nicht so gut sein, dass man sagen kann, jetzt knickt man die nächsten 300 Kilometer."

Doch wie das Programm für Sirotkin in den kommenden Wochen überhaupt aussehen werde, darüber behält sie Stillschweigen. "Es ist Teil unseres Vertrages, dass wir das nicht genau enthüllen dürfen, aber es ist ein intensives Programm", unterstreicht Kaltenborn. "Wir haben daher gesagt, dass wir es zu einer Zeit machen, wenn sein Rennprogramm vorbei ist. Denn es ist nicht einfach, das zu bewerkstelligen - auch von physischer Seite aus. Da muss er erst einmal aufbauen - obwohl er nicht in schlechter Verfassung ist." Was am Ende des Trainingsprogramm herauskommen soll, ist für die Sauber-Chefin auch klar: "Unser eindeutiges Ziel ist, ihn in die Formel 1 zu bekommen."