• 28.05.2006 19:01

Toyota und die vergebene Chance

Jarno Trulli war auf dem sicheren Weg auf das Siegerpodest, bis seine Hydraulik schlapp machte - Ralf Schumacher rettete einen Punkt

(Motorsport-Total.com) - Der Debüteinsatz des Toyota TF106B hätte gleich mit einem Podestplatz beginnen können, doch Jarno Trulli, relativ sicher auf Rang drei liegend, fiel mit einem Hydraulikschaden aus. Auch für Ralf Schumacher wäre mehr möglich gewesen als der achte Rang, doch der Wahl-Salzburger hing in der ersten Rennhälfte einfach zu lange im Verkehr fest.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli war einer der großen Pechvögel in Monte Carlo

"Wieder eine Leidensgeschichte für mich", so Trulli enttäuscht. "Es ist frustrierend, denn ich gebe mein Bestes, versuche im Qualifying und im Rennen alles, aber dennoch läuft es für mich einfach nicht. Unsere Pace heute war gut, die Reifen konstant. Ich hätte noch schneller fahren können, aber ich hing die meiste Zeit über im Verkehr und hatte nie eine freie Runde."#w1#

Vor allem hinter Rubens Barrichello hing er, beide hatten dieselbe Strategie und kamen zeitgleich an die Box. Wenig später musste Barrichello eine Durchfahrtsstrafe antreten. "Als ich mit Barrichello an die Box kam, hätte ich schon sagen können, dass er vergessen hatte, den Geschwindigkeitsbegrenzer zu drücken", so Trulli. "Am Ende brachte ich das Auto einfach ins Ziel, hatte alles unter Kontrolle, als es auf einmal ein Hydraulikproblem gab. Es ist schade, im zweiten Jahr in Folge hier das Podest zu verpassen. Aber immerhin war unsere Pace besser als bisher, darauf müssen wir aufbauen. Das Team leistet gute Arbeit, aber es gibt noch viel zu tun."

"Mit einem Punkte hier abzureisen ist ja etwas, aber es hätte für Toyota heute auch leicht mehr sein können", so Schumacher. "Wir haben am Start zu viele Positionen verloren und ich hing die erste Rennhälfte hinter Heidfeld. Wir waren schneller, aber überholen ist hier unmöglich und unsere Strategie konnte den Verkehr auch nicht aufbrechen. Damit hatten wir keine Chance auf ein besseres Ergebnis. Aber das Auto lief gut, ich griff an und am Ende schnappte ich den letzten Punkteplatz. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber unsere Pace war besser als bisher."

Der eine Punkte konnte auch Teamchef Tsutomu Tomita nicht zufrieden stellen. "Wir müssen mit dem einen Punkt von Ralf zufrieden sein, der im Rennen hart kämpfte", so der Japaner. "Aber zu sagen, dass wir enttäuscht darüber sind, was Jarno passierte, wäre eine glatte Untertreibung. Er fuhr von Anfang an im Verkehr und der Hydraulikschaden so kurz vor Ende ist ein schwerer Schlag für ihn. Es war kein schönes Ergebnis, aber immerhin kann man sagen, dass das Team an diesem Wochenende besser ausgesehen hat."

"Die Entscheidung, mit einer Ein-Stopp-Strategie zu fahren, war richtig", so Tomita weiter. "Wir müssen nun unsere schlechten Starts analysieren, immerhin war unser Tempo mit vollen Tanks gut. Ralf holten wir früher als geplant herein, denn erhing hinter Heidfeld fest, von dem wir dachten, dass er länger draußen bleibt. Leider kamen sie zeitgleich herein, aber wir konnten es nur versuchen. Jarno fuhr hinter Barrichello, wir können den Fahrern also nur zu ihrer guten Arbeit gratulieren. Vom Ergebnis her war es ein schlechter Tag für uns, aber die Lücke zu den Top-Teams wird kleiner, und wir kämpfen weiter, um so schnell wie möglich einen Podestplatz einzufahren."