Toyota und Bridgestone wachsen zusammen
In der zweiten Testwoche in Jerez de la Frontera standen für Toyota die weiteren Erfahrungen mit dem neuen Reifenpartner Bridgestone im Vordergrund
(Motorsport-Total.com) - Nachdem der neue Toyota TF106 bei den vorangegangenen Tests schon sehr zuverlässig lief, standen in dieser Woche intensive Arbeiten an, um das Auto besser verstehen zu lernen. Weiterhin im Fokus stand die Zusammenarbeit mit dem neuen Reifenpartner Bridgestone. Zudem testeten die beiden Stammpiloten Jarno Trulli und Ralf Schumacher verschiedene Aufhängungseinstellungen.

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Fast 10.000 Testkilometer konnte der Toyota TF106 bereits zurücklegen
Nachdem Schumacher bereits gestern Ärger mit dem Getriebe seines Boliden hatte, erwischt ihn heute der Defektteufel erneut. Ein Problem mit der Kraftstoffversorgung sorgte für eine kurze Testunterbrechung. Dennoch konnte er mit dem Erreichten zufrieden sein. "Wir haben uns in dieser Woche hauptsächlich auf die Setuparbeit und verschiedene Aufhängungseinstellungen konzentriert", erklärte er.#w1#
"Interessante Testwoche" für Trulli
"Heute haben wir am Setup gearbeitet, um für die neuen Reifen eine erste Richtung zu finden, am Nachmittag fuhr ich außerdem ein Reifenprogramm", so der Wahl-Salzburger weiter. "Es dauert ein bisschen, bis man sich an einen neuen Reifenpartner gewöhnt hat, und noch befinden wir uns in einem frühen Stadium. Das ist ein schwieriger Prozess mit ständigen Entwicklungen, aber ich denke, dass wir vor der Saison noch große Fortschritte machen können. Wir haben noch viel zu testen, also werden wird den Rest des Winters über hart arbeiten."
Mehr als eine Renndistanz konnte Trulli zurücklegen, der ein ähnliches Testprogramm wie sein Teamkollege abspulte. "Das war wieder eine interessante Woche", erklärte er. "Wir konnten am Setup, den Aufhängungseinstellungen und den Reifen arbeiten. Am Morgen fuhren wir wieder einen Test von Reifenkonstruktionen und konnten dabei nützliche Daten gewinnen. Auch der Nachmittag war positiv, wir arbeiten an verschiedenen Vorder- und Hinterradaufhängungen. Es war ein guter Tag und ich freue mich auf die weiteren Vorbereitungen in der kommenden Woche in Barcelona."
Seit dem Debüt des TF106 legte die Neukonstruktion fast 10.000 Testkilometer zurück, kein anderes Auto für die Saison 2006 kommt auch nur ansatzweise an dieses Testpensum heran. Für Toyota aber ist es wichtig, sich mit möglichst intensiven Testfahrten an Bridgestone zu gewöhnen und die Entwicklungsrichtung der Japaner mitzubestimmen.
Einige technische Probleme in Jerez
"Dies war unser zweiter Test in Jerez, unser Fokus lag hier diese Woche auf dem Abschluss der Bewertung der Bridgestone-Reifen für diesen Streckentyp", so Pascal Vasselon, Design- und Entwicklungschef Chassis, der dies sicher interessant fand, da sein vorheriger Arbeitgeber Michelin hieß.
"Wir haben uns auch ein paar sehr interessante Chassis-Optionen angeschaut. Es gab durch technische Probleme ein paar Unterbrechungen, aber es geht beim Testen darum, das Limit bestimmter Teile auszuloten", erklärt er weiter. "Wir haben immer unsere eigene Arbeit und Entwicklung parallel mit der Reifenentwicklung durchgezogen. Wir mögen zwar einen neuen Reifenpartner haben, aber es ist dennoch für uns eine gewohnte Arbeit, auch wenn dies die Angelegenheit etwas herausfordernder gestaltet."
Die kommenden Wochen sind für das Testteam von Toyota schon längst ausgebucht: "Nun werden wir uns auf den Weg nach Barcelona und Valencia machen, wo wir es mit sehr verschiedenen aber ergänzenden Bedingungen im Hinblick auf unsere Vorbereitungen für die Saison 2006 zu tun bekommen werden."

