• 13.02.2006 10:51

Toyota steht vor erstem Test der neuen Aerodynamik

Der TF106 hat bereits über 50 Renndistanzen auf dem Buckel, doch erst diese Woche kommt erstmals die neue Aerodynamik zum Einsatz

(Motorsport-Total.com) - Das Toyota-Team hat mit dem neuen TF106 in den vergangenen Monaten mehr als 16.000 Testkilometer zurückgelegt, was über 50 kompletten Renndistanzen entspricht. Dennoch kommt jenes Aerodynamikpaket, welches beim Saisonauftakt in Bahrain verwendet werden soll, erst diese Woche im italienischen Vallelunga erstmals zum Einsatz.

Titel-Bild zur News: Toyota TF106

Die Seitenkästen sind nun wie bei den meisten anderen Teams stark verjüngt

"Es war immer unsere Absicht, die Entwicklungszeit im Windkanal zu maximieren", erklärte Mike Gascoyne, der Technische Direktor der Japaner. "Auf diese Weise konnten wir die mechanische Basis des TF106 seit Ende November ausprobieren, um extrem wertvolle Daten über das Auto und die Bridgestone-Reifen zu sammeln, während wir gleichzeitig daran arbeiteten, das bestmögliche Aerodynamikpaket für die ersten drei Überseerennen auszutüfteln."#w1#

Toyota hat auf Testbestzeiten bewusst verzichtet

"Die Zuverlässigkeit ist für die ersten Rennen immer ein Schlüsselfaktor, aber wir wollen ja nicht nur hundertprozentig zuverlässig sein, sondern auch hundertprozentig konkurrenzfähig. Durch unseren Ansatz für die Vorbereitung im Winter sind wir keine Testweltmeister, aber wir hoffen, dass wir die ganze Saison hindurch um Podestplätze kämpfen können, denn unser Saisonziel ist der erste Sieg", fuhr der Brite fort.

Frontflügel des Toyota TF106

Der Frontflügel verfügt - ähnlich wie bei Renault - über seitliche Zusatzelemente Zoom

"Wir haben jede einzelne Komponente genau unter die Lupe genommen und meiner Meinung nach unser bisher konkurrenzfähigstes Aerodynamikpaket produziert. Es gibt einen neuen Front- und Heckflügel, stärker verjüngte Seitenkästen, einen modifizierten Diffusor, eine umgestaltete Motorenabdeckung und einen neuen Unterboden. Alles wurde studiert, verbessert, getestet und wieder verbessert", so Gascoyne.

Die Zeit vor dem ersten Rennen sei für eine Weiterentwicklung der Aerodynamik aber nicht zu spät: "Wir haben noch zwei Tests, einen diese Woche in Vallelunga und dann noch einen nächste Woche in Barcelona, und in dieser Zeit wollen wir den TF106 harmonisieren und die ermutigende Arbeit, die wir im Winter gemeinsam mit Bridgestone geleistet haben, fortsetzen", kündigte der 42-Jährige ein intensives Programm für den Februar an.

Mehrere Motorenausbaustufen sind geplant

Auch motorenseitig will Toyota übrigens nachlegen: "Wir testen seit Jahresanfang einen RVX-06 in Rennspezifikation, aber wir ruhen uns nicht auf unseren Lorbeeren aus", meinte Motorenchef Luca Marmorini. "Wir gehen immer ans Limit und variieren beispielsweise die verschiedenen Drehzahlen, mit denen man an einem Rennwochenende rechnen muss. Was die Zuverlässigkeit angeht, sind wir vorsichtig optimistisch, und bei den letzten Tests konnten wir die Distanz zweier Wochenenden mehrfach bestätigen."

"Der Test in Vallelunga wird für uns wichtig, um das Kühlungspaket mit der neuen Aerodynamik auszuprobieren, speziell angesichts der beiden Hitzerennen in Bahrain und Malaysia", erklärte der Italiener. "Darüber hinaus laufen bereits neue Spezifikationen auf dem Prüfstand. Wahrscheinlich werden wir eine ähnliche Route wie vergangenes Jahr einschlagen, als so oft wie möglich neue Teile eingeführt wurden anstatt Neuentwicklungen auf größere Upgrades zusammenkommen zu lassen."

Boxenstopptraining wurde nie ganz auf Eis gelegt

"Obwohl Reifenwechsel nicht erlaubt waren, haben wir das Training fortgesetzt." Richard Cregan

Teammanager Richard Cregan kümmerte sich indes in erster Linie um das Vorbereiten der Boxencrew auf die Rückkehr der Reifenwechsel: "Obwohl Reifenwechsel nicht erlaubt waren, haben wir das Training fortgesetzt, um in den Rennen für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Jetzt, mit der Regeländerung, sind wir in einer guten Position, weil die Trainingsprozesse eben nie aufgehört haben", gab er zu Protokoll.

"Unter Verwendung der 'Toyota-Production-System'-Methoden versuchen wir immer, unsere Boxenstopps zu verbessern, was uns hoffentlich während der Saison helfen wird. Reifenwechsel werden das Spektakel Formel 1 aufpeppen und Strategie und ihre Ausführung wieder interessanter machen. Man wird sicher sehen, wer seine Hausaufgaben gemacht hat. Ich denke, wir zählen da zu den Besten", sagte er selbstbewusst.