• 31.03.2005 11:08

Toyota: Jetzt ist wirklich nichts mehr unmöglich

Nach dem ersten Podiumsplatz träumt man vom ersten Sieg - die deutsche Präzision soll dem Rennstall den Erfolg einbringen

(Motorsport-Total.com/sid) - Erster Podiumsplatz, Rang zwei in der WM - für das "deutsche" Toyota-Team ist in der Formel 1 wirklich nichts mehr unmöglich. "Der erste Sieg ist nahe. Das ist unser nächstes Ziel", erklärte Toyota-Mann Keizo Takahashi vor dem Großen Preis von Bahrain. Die deutsche Kombination mit Pilot Ralf Schumacher, der Fabrik in Köln-Marsdorf und vor allem der starke Jarno Trulli brachte endlich den Durchbruch für das Team mit dem Rekordetat von 350 Millionen Euro jährlich.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli überzeugt bei Toyota auf der ganzen Linie

Viel Geld - angeblich 14 Millionen Euro per annum - hatte auch den anfangs belächelten Wechsel von Ralf Schumacher vom stärker eingeschätzten BMW WilliamsF1 Team möglich gemacht. Jetzt sieht sich der Kerpener in seiner Entscheidung bestärkt: "Das Potenzial ist riesengroß, ich wusste, dass wir es zusammen nach oben schaffen. Außerdem fühle ich mich richtig wohl bei Toyota."#w1#

Da stört es auch kaum, dass sein italienischer Teamkollege Jarno Trulli als Zweiter in Malaysia den ersten Podestplatz einfuhr und zur Belohnung in der vergangenen Woche im französischen Paul Ricard intensiv testen durfte.

"Hätte ich keine Probleme gehabt, wäre ich in Malaysia mit Jarno auf dem Podium gewesen", meinte der dort fünftplatzierte Schumacher, der zwecks Akklimatisierung früh nach Bahrain flog: "Das Auto ist verdammt schnell und passt zu dem Kurs in der Wüste. Als Minimum sollten wir wieder ein paar Punkte gewinnen."

Am liebsten aber wäre Toyota ein Sieg, denn die Ansprüche des vom Hinterbänkler mit 39 Zählern in drei Jahren zum WM-Anwärter mit zwölf Punkten in zwei Rennen aufgestiegenen Teams sind gewachsen. Der mit einer Gage von geschätzten fünf Millionen Euro von Renault abgeworbene Chefdesigner Mike Gascoyne will "Platz zwei in der WM verteidigen", Teamchef Tsutomu Tomita sieht die Truppe am "Anfang vieler Erfolge".

Der Optimismus scheint berechtigt - die nach dem Vorbild von Ferrari komplett unter einem Dach zusammengebauten Formel-1-Autos waren zumindest zum Saisonauftakt zuverlässiger und schneller als die des roten Weltmeister-Teams. Gascoyne hat mit dem neuen Auto endlich den großen Wurf gelandet, für den Erfolg sorgen in der Toyota-Allee in Köln-Marsdorf fast 650 Angestellte, über die Hälfte kommt aus Deutschland.

Auch die meisten Teile sind "Made in Germany", sodass der zweitgrößte Autokonzern der Welt mit seinem Formel-1-Engagement fast deutscher als die in Großbritannien beheimateten Rennställe BMW WilliamsF1 Team und McLaren-Mercedes ist.

Gemeinsam hat das Trio im Verbund mit WM-Spitzenreiter Renault die Jagd auf Weltmeister Michael Schumacher eröffnet. BMW WilliamsF1 Team Pilot Nick Heidfeld will an Platz drei in Malaysia anknüpfen und testete vergangenes Wochenende noch mal in Barcelona: "Wir bringen neue Teile nach Bahrain mit. Der Titel "bester Deutscher" wie in Malaysia ist mir ziemlich egal, ich will der Beste von allen sein."