Toyota im Monaco-Qualifying überraschend stark
Nach dem Freien Training herrschte Weltuntergangsstimmung, im Freien Training brachte Toyota aber ein Auto in die Top 10 - Ralf Schumacher Elfter
(Motorsport-Total.com) - 2,6 beziehungsweise 4,0 Sekunden fehlten Jarno Trulli und Ralf Schumacher im dritten Freien Training am Samstagmorgen auf die Spitze, doch im Qualifying am Nachmittag konnte Toyota das Blatt einigermaßen wenden: Trotz einer leichten Tendenz zum Untersteuern sprangen unterm Strich die Startpositionen acht (Trulli) und elf (Schumacher) für die Japaner heraus.

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Jarno Trulli lieferte im Qualifying in Monaco eine unerwartet gute Leistung ab
"Das Team", lobte der besser platzierte Toyota-Crack, "war heute gut unterwegs, aber es war ein schwieriges Qualifying. Wir nahmen einige Anpassungen des Tunings vor, um das Untersteuern auszukurieren, und das Auto reagierte darauf ziemlich gut. Es war harte Arbeit, mit dem neuen Modus eine freie Runde zu finden, aber wir schnitten schlussendlich sogar besser ab als erwartet. In Q2 hätte ich viel schneller sein können, aber wir schafften es ja trotzdem in Q3."#w1#
Trulli wäre am Ende sogar noch schneller gewesen
"Ganz am Schluss war ich in meiner zweiten Runde eines Runs, als ich eine gelbe Flagge und ein Auto mitten auf der Straße sah, also brach ich meine Runde ab", spielte er auf den Zwischenfall mit Michael Schumacher an. "Ich bin aber happy mit meiner Startposition und der Rennstrategie. Es ist schwierig, ein neues Auto auf einer solchen Strecke einzuschätzen, aber wir haben erst einmal den Sonntag vor uns und wollen ein gutes Rennen abliefern."
Teamkollege Schumacher hatte nicht gerade das Glück gepachtet, wurde zwar in der zweiten Phase des Ausscheidungsfahrens nicht aufgehalten, verpasste den Cut aber nur um läppische 86 Tausendstelsekunden gegen Rubens Barrichello. Anstatt mit den Top 10 um die Pole Position zu kämpfen, musste der Deutsche daher im Finale zuschauen. Angesichts seines miserablen Abschneidens am Vormittag war aber auch Platz elf eine positive Überraschung.
"Unsere Zeiten waren heute Morgen nicht beeindruckend, denn wir verbrachten das ganze Wochenende mit dem Setup für das Rennen. Insofern waren wir zuversichtlich, dass wir im Qualifying noch zulegen würden", gab er zu Protokoll. "Der Verkehr war nicht so schlimm wie erwartet. Das Team hat gute Arbeit geleistet und relativ freie Runden für mich gefunden. Davon war ja im Vorfeld nicht unbedingt auszugehen."
Schumacher mit seiner Leistung zufrieden
"Unsere Leistung ist recht annehmbar", bilanzierte Schumacher, "und mit der Rennstrategie, für die wir uns entschieden haben, und unseren Reifen sollten wir morgen eigentlich ziemlich gut aussehen. Es ist ein langes Rennen, denn man muss immer zu 100 Prozent konzentriert sein. Das geht an die Substanz. Ich mag aber die Herausforderung, 78 Runden lang ans Limit zu gehen, ohne es jedoch zu überschreiten."
Cheftechniker Pascal Vasselon fasste aus Teamsicht zusammen: "Wir waren auf einen schwierigen Vormittag eingestellt, denn wir verwendeten das Freie Training, um uns auf das Rennen vorzubereiten", erklärte der Franzose. "Natürlich lagen wir im Klassement weit hinten, aber dafür gab es gute Gründe. Wir wollten am Nachmittag aufholen - und das ist uns gelungen. Jetzt sind wir mit unserer Reifenwahl und Rennvorbereitung zufrieden, weshalb wir uns schon auf morgen freuen."
"Im Qualifying war es weniger schwierig als erwartet, freie Runden zu finden", fügte Vasselon an. "Wir waren auf jedes erdenkliche Szenario vorbereitet, aber es lief alles genau nach Plan. Jarnos Position ist zufrieden stellend, auch wenn er auf seiner letzten Runde aufgehalten wurde, während andere Fahrer ihre Runden noch beenden konnten. Schade, dass Ralf Q3 knapp verpasst hat, aber er ist trotzdem für das Rennen noch mit dabei."

