• 26.03.2002 11:28

  • von Reinhart Linke

Toyota fährt erstmals in Interlagos

Da Toyota im Vorfeld nicht in Interlagos testen konnte, muss das Team im Training viel über die brasilianische Strecke lernen

(Motorsport-Total.com) - Nach den guten Ergebnissen in den ersten beiden Saisonrennen von Neuling Toyota blickt das Team von Ove Andersson nun gespannt und gleichzeitig auch ein wenig optimistisch auf den Grand Prix von Brasilien, der am Wochenende in Interlagos ausgetragen wird. Nach dem sechsten Platz von Mika Salo beim Saisonstart in Melbourne verpasste Allan McNish beim Rennen in Sepang auf Platz sieben liegend nur knapp einen WM-Punkt.

Titel-Bild zur News: Allan McNish, Rubens Barrichello

Toyota-Fahrer Allan McNish fährt am Wochenende erstmals in Interlagos

Das in Köln ansässige Team hat in der vergangenen Woche im spanischen Barcelona getestet und ist nun erstmals in Interlagos angekommen, wo das Team bisweilen noch nie getestet hat. Entsprechend muss die ganze Mannschaft im Freien Training am Freitag und Samstag viel über die brasilianische Grand-Prix-Strecke lernen.

Mika Salo fuhr immerhin in den Jahren 1995 bis 1998 in Interlagos, hat an sein letztes Rennwochenende in Brasilien aber keine guten Erinnerungen: 2000 zog sich sein Team (Sauber-Petronas) vor dem Rennen aus Interlagos zurück, da man mehrere Heckflügelbrüche zu beklagen hatte. Daher kann es der Finne nun nicht mehr abwarten, auf der 4,309 Kilometer langen Strecke zu fahren: "Ich kann nicht mehr warten, in Interlagos zu fahren, weil ich denke, dass die Strecke zu unserem Auto passt. Motorkraft ist dort wichtig ? und ich denke, dass unser Motor okay ist. Man muss dort nicht mit maximalem Abtrieb fahren. Das Auto hätte in Malaysia Punkte verdient, also hoffe ich, dass ich sie hier holen kann. Ich mag die Strecke hier, obwohl die Runden für die Fahrer und das Auto hart sind."

Vor allem der holprige Asphalt macht dem Auto und den Fahrern zu schaffen. Der 35-Jährige fügt hinzu: "Aus der Sicht der Fahrer betrachtet gibt es in Interlagos eine bedeutende Sache: Es ist holprig. Um die ganze Strecke herum sind Wellen im Asphalt, die das Auto durchschütteln und gefährlich sind, wenn es nass ist. Das ist sehr schade, weil die Strecke sonst ganz schön ist, mit einer netten Mischung aus schnellen und langsamen Kurven und einigen Steigungen und Gefällen. Man kann dort einen guten Rhythmus finden. Es ist auch eine gute Rennstrecke, weil es eine gute Überholmöglichkeit am Ende der Start- und Zielgeraden gibt. Die Strecke ist breit und man hat einen Windschatten von zehn Sekunden ... vertraut mir, es ist einfach!"

Allan McNish kennt die Strecke in Interlagos bisher nur aus dem Fernsehen, da das Toyota-Team dort noch nicht testen konnte. Entsprechend gespannt ist der 32-Jährige auf das Wochenende: "Ich verließ Malaysia mit gemischten Gefühlen. Ich war enttäuscht, weil ich meinen ersten WM-Punkt verpasst habe, aber dennoch war ich glücklich, dass ich in der Lage gewesen war, gut mit den anderen zu kämpfen. Interlagos ist eine Strecke, auf der weder ich noch das Team im Vorfeld gewesen ist, also haben wir viel zu lernen. Aber wir haben dieses Jahr bereits gezeigt, dass wir Herausforderungen mögen, also bin ich überzeugt, dass wir dort ganz vernünftig sind."

Teamchef Ove Andersson warnt nach den guten ersten beiden Saisonrennen von Toyota vor zu großen Erwartungen an seine Mannschaft: "Wir sind viel besser als wir zu diesem frühen Stadium erwartet haben, aber wir wünschen, dass nicht zu viel von uns erwartet wird. Betrachten wir Brasilien am folgenden Wochenende: Wir haben dort noch nie getestet, also haben wir dort viel zu lernen. Trotzdem bin ich mit den Fortschritten sehr zufrieden, die wir bisher gemacht haben. Wir machten einen Schritt nach vorne in Malaysia. Und wenn wir nur annährend in Brasilien ähnliche Fortschritte machen, bin ich glücklich."