• 19.05.2006 21:08

Toyota beendet Le-Castellet-Tests mit Bestzeit

Olivier Panis fuhr am letzten Tag der Testfahrten in Le Castellet Bestzeit, doch im Vordergrund stand die Erprobung der B-Version des neuen TF106B

(Motorsport-Total.com) - Mit nur vier Autos wurden heute die Testfahrten im französischen Le Castellet beendet. Mit von der Partie waren auch die Toyota-Testfahrer Olivier Panis (1:27.143/35 Runden) und Ricardo Zonta (+ 0,096/88 Runden), die mit dem neuen TF106B mit seinen Zusatzflügeln über dem Cockpit die ersten beiden Plätze vor zwei McLaren-Mercedes-Piloten belegten.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis

Olivier Panis setzte zum Abschluss der Tests in Le Castellet eine Tagesbestzeit

"Es war schwierig für mich, nach so langer Zeit wieder zu testen, aber wir hatten mit dem TF106B einen positiven Tag", erklärte Panis. "Gestern und heute gab es einige Probleme mit dem Motor, wodurch wir nur begrenzt fahren konnten, aber alles in allem war es okay. Wir müssen über das neue Auto noch einiges lernen, aber wichtiger ist, dass wir jetzt keine Reifenprobleme mehr haben. Ich habe Vertrauen in das Auto und kann daher gleich in der ersten Runde schnell damit fahren."#w1#

Panis schwärmt vom neuen TF106B

"Ich fand eine gute Balance, ein Setup, das zu meinem Fahrstil passt, und selbst mit dem Low-Downforce-Trimm für Kanada fährt es sich noch bequem", fügte der Franzose an. "Die Bodenhaftung ist super, das Fahrverhalten stabil - sogar in der Schikane. Die Vorderachse des B-Autos ist viel steifer und das Untersteuern in der Kurvenmitte wurde reduziert. Für Monaco sollte das passen, auch für Kanada. Wir haben gute Arbeit geleistet, müssen uns aber dennoch weiterentwickeln."

An Zontas beiden Einsatztagen wurde "an Vorbereitungen für Kanada auf einer Streckenversion mit langen Geraden, die jenen in Montréal sehr ähnlich sind, gearbeitet", wie der Brasilianer sagte. "Heute wehte ein starker Wind, aber das half uns sogar bei der Reifenwahl und beim aerodynamischen Setup für eben solche Bedingungen. Die Balance ist jetzt viel besser - und ich mag, wie sich der TF106B anfühlt. Wir hatten keine gravierenden Probleme, also war es ein guter Test."

Trulli attestiert dem TF106B mehr Grip

Jarno Trulli war heute nicht mehr im Einsatz, war aber dennoch "happy" mit der Woche: "Beim letzten Test hier hatten wir nicht genug Teile, aber nach diesem Test kann ich sagen, dass der TF106B Potenzial besitzt. Das Monocoque ist steifer und ich spüre mehr Grip. Wir konzentrierten uns auf das Setup, also konnte ich mich an das Auto gewöhnen, und die Zeiten waren nicht schlecht. Außerdem testeten wir Reifen für Monaco. Die Strecke dort ist herausfordernd, daher freue ich mich auf das Rennen", teilte er mit.

Ralf Schumacher

Ralf Schumacher freut sich schon auf das Rennen in den Straßen von Monaco Zoom

Auch Ralf Schumacher zeigte sich zufrieden: "Das war ein wichtiger Test, weil ich Erfahrung im neuen Auto sammeln konnte. Das B-Auto ist zwar kein komplett neues Aerodynamikpaket, aber in den Long-Runs sollten wir damit trotzdem ein paar Zehntelsekunden gewinnen. Wir probierten verschiedene Setups aus, um das Fahrverhalten zu evaluieren. Alles in allem war es ein guter Test. Hoffentlich können wir das in gute Resultate ummünzen", so der Deutsche.

Und weiter: "In Monaco sollte es am kommenden Wochenende heiß hergehen", teilte er mit. "Erstens haben wir jetzt schon sehr warme Temperaturen und zweitens wird das neue Qualifyingformat bestimmt für einige heiße Momente auf der Rennstrecke verantwortlich sein. Ich bin gespannt, wie sich das Rennwochenende gestalten wird, und freue mich auf das Prestigerennen in Monte Carlo."

Vasselon mit Zusammenfassung des Tests

Abschließend äußerte sich noch Technikchef Pascal Vasselon: "Wir konzentrierten uns auf das Testen des B-Autos", erklärte er. "Diese neue Spezifikation ist eher eine Weiterentwicklung der Struktur des Autos als ein klassisches Aerodynamikpaket. Die Verbesserung des Grips an der Vorderachse war ein Hauptziel. An den ersten beiden Tagen war die Strecke für Monte Carlo ausgerichtet, und beide Fahrer arbeiteten am Setup. Dabei legten wir die Reifenwahl auch gleich fest."

"An den letzten beiden Tagen war die Strecke anders konfiguriert - mit zwei langen Geraden, um die Bedingungen von Montréal zu simulieren. Unsere Testfahrer Olivier Panis und Ricardo Zonta saßen erstmals in den neuen Autos und gewöhnten sich daran. Insgesamt ist der TF106B eine Weiterentwicklung unseres Autos, aber wir pushen ungeachtet dessen natürlich weiter", gab der französische Ex-Michelin-Mitarbeiter abschließend zu Protokoll.