Toyota als einzig konstantes Team der Formel 1
Selber Motor, selber Reifenpartner und selbe Fahrerpaarung: Als einziges der elf Formel-1-Teams hat Toyota im Vergleich zum Vorjahr nichts verändert
(Motorsport-Total.com) - Die Fluktuation ist groß im Milliardengeschäft Formel 1, doch Toyota setzt im Jahr 2007 auf Konstanz: Als einziges der elf Formel-1-Teams gehen die Japaner mit dem selben Motor, dem selben Reifenpartner und mit Ralf Schumacher und Jarno Trulli auch mit der selben Fahrerpaarung in die neue Saison.

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Toyota 2007: Bewährtes Team und nagelneues Auto
Toyota hat in der Formel 1 ehrgeizige Ziele und möchte 2007 endlich den großen Erfolg haben. "Unsere größte Herausforderung in diesem Jahr ist es, den ersten Sieg zu holen", sagte der Vorsitzende Tsutomu Tomita bei der Präsentation in Köln. "Das haben wir schon vor einem Jahr gesagt, aber wir haben dieses Ziel 2006 verpasst. Deshalb wollen wir uns der Herausforderung 2007 wieder stellen."#w1#
Zwar habe man schon fünf Jahre Erfahrung in der Formel 1, aber erst in jüngerer Vergangenheit messe man sich wirklich mit den Topteams, erklärte Tomita: "Wir wissen, dass die anderen Teams hart arbeiten, vor allem die Top 3. Deshalb müssen wir bescheiden bleiben. Aber wir würden die Topteams sehr gern herausfordern."
Tomita zeigte sich mehr als zuversichtlich, dass Toyota bereits beim Saisonauftakt in Australien im Spitzenfeld mitfahren kann. "Dabei ist es sehr wichtig, dass wir im Winter ausgiebige Tests fahren. Nur so können wir das Auto und die Reifen umfassend kennen lernen", ergänzte der Japaner.
Eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft des Teams war im Dezember die Verpflichtung von George Tadashi Yamashina als Stellvertretendem Vorsitzenden von Toyota Motorsport. Gemeinsam mit Tomita und Präsident John Howett bildet er ein Führungstrio, das das Toyota Formel-1-Team zum Erfolg führen soll.
"Entsprechend einem japanischen Sprichwort sind Tomita, John Howett und ich drei Pfeile", verglich Yamashina, "Ein Pfeil kann leicht zerbrechen, bei zweien ist es schon schwerer und drei Pfeile kann niemand zerbrechen." Er freue sich auf die neue Aufgabe, denn jede Verpflichtung mache ihn glücklich, egal wie groß die Herausforderung sei.
"Das wichtigste Ziel für diese Saison ist, den ersten Sieg in der Formel 1 zu holen. Wir möchten auf dem Podium ganz oben stehen" schließt sich auch Yamashina der Teamparole an, "Wir haben uns in allen Bereichen verbessert, egal ob Aerodynamik, Aufhängung oder Schaltung."
Nach der enttäuschenden Saison 2006 herrscht nun im gesamten Team große Zuversicht, endlich wieder vorne mit fahren zu können. "Unser Ehrgeiz war immer, zu gewinnen" stimmt auch Howett zo, "Deshalb sind wir ja hier. Ich denke, wir haben uns 2005 eine ganz gute Basis geschaffen. Die konnten wir im vergangenen Jahr nicht ausreichend nutzen. Was aber den Speed anbetrifft, waren wir wohl das drittschnellste Team von allen."
Beim Speed in Rennen und Qualifikation habe Toyota gegen Ende der Saison die Lücke zu Renault geschlossen, analysierte Howett. Auch wenn die Ergebnisse dies nicht gezeigt hätten, so habe man in Sachen Geschwindigkeit doch bei den Topteams mithalten können.
Trotz aller Enttäuschungen habe das Team 2006 sehr viel gelernt, und mit all diesen Erfahrungen habe man sich stetig verbessert. Der neue TF107 solle nun das Potential eines siegeswilligen Teams zeigen.
"Wir haben uns in diesem Jahr auch auf die Zuverlässigkeit konzentriert", bestätigte Howett, "Wir arbeiten die ganze Zeit, ohne Unterlass, daran, das Auto zu verbessern. Ich bin enttäuscht, dass wir vergangenes Jahr nicht gewinnen konnten, denke aber, dass wir es dieses Jahr schaffen."
Obwohl Toyota in allen anderen Bereichen auf Bewährtes setzt, ist der TF107 ein völlig neues Auto. Kein Teil aus den Vorgängermodellen wurde übernommen. "Schon der Entwurf wies wesentliche Veränderungen auf", erklärte Howett, "Als wir vom V10 auf den V8-Motor wechselten, blieb der Motor an der selben Stelle, und Chassis und Tank füllten den Platz aus, wo vorher die vorderen beiden Zylinder des V10 waren. Jetzt haben wir den gesamten Motor weiter nach vorne verlegt, und es hat uns viel Arbeit gekostet, trotzdem einen großen Tank zu haben. Das Getriebe ist größer und zum ersten Mal werden wir mit einem Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung arbeiten."
Auch auf die Aerodynamik habe man großes Augenmerk gelegt, berichtete Howett weiter. Das Chassis wurde so entworfen, dass man bei der Aerodynamik mehr Möglichkeiten bekommt. Das gesamte Monocoque wurde in seiner Höhe und Position verändert: "Vorher war das Auto relativ niedrig, jetzt ist es höher. Wir haben auch die Aufhängung verbessert und auch sonst haben wir noch ein paar interessante Entwicklungen in der Pipeline, die uns hoffentlich noch weiter nach vorne bringen."
Auch die Zusammenarbeit mit Reifenpartner Bridgestone sollte in diesem Jahr funktionieren, erwartet Tomita: "Als wir im vergangenen Jahr zum Bridgestone gewechselt hatten, gab es ein paar Anlaufschwierigkeiten, dann lief es aber. Das ist wie beim Wetter: Beim Wintertest und in den ersten Rennen war es noch wolkig, aber zur Mitte der Saison hin haben sich die Wolken aufgelöst und am Ende des Jahres war es herrlich sonnig!" Im Hinblick darauf, dass Bridgestone ab diesem Jahr der einzige Reifenlieferant ist, habe man bereits im Vorjahr wichtige Erkenntnisse gewonnen.

