Toto Wolff über Horner-Affäre: Müssen Vorbild-Funktion leben

Als einziger Teamchef äußert sich Toto Wolff zu den Anschuldigungen gegen Christian Horner: Der Österreicher hofft auf einen genauen Prozess und einen Lerneffekt

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hält einen genauen Prozess bei der Überprüfung der Anschuldigungen gegen Red-Bull-Teamchef Christian Horner für wichtig und betont, dass die Formel 1 das umsetzen muss, für was sie öffentlich stehen will.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff

Toto Wolff sagt, dass die Leute in der Formel 1 nach den Vorgaben leben sollen Zoom

Gegen Horner laufen derzeit interne Untersuchungen bei Red Bull. Ihm wird unangemessenes Verhalten gegenüber einer Mitarbeiterin des Teams vorgeworfen, was auch große Auswirkungen auf das Formel-1-Team haben könnte, sollte Red Bull zu dem Schluss kommen, dass der Brite als Teamchef nicht mehr tragbar sei.

Die Formel 1 selbst hatte sich in den vergangenen Monaten intensiv für Themen wie Inklusion, Gleichheit, Fairness und Vielfalt eingesetzt. "Und es geht nicht nur darum, darüber zu reden, sondern es Tag für Tag zu leben. Und ich denke, das ist der Standard, den wir uns selbst setzen", stellt Toto Wolff im Rahmen der Testfahrten in Bahrain klar.

Er sieht die Beteiligten als Vorbilder in einem globalen Sport, daher sei ein "genauer Prozess" im Umgang mit Horner und den Anschuldigungen wichtig - für alle weiteren Kommentare will er den Ausgang der Analysen abwarten.

"Red Bull hat mit einer unabhängigen Untersuchung begonnen, und wenn diese auf die richtige Art und Weise, mit Transparenz und Strenge durchgeführt wird, dann ist das etwas, was wir uns ansehen müssen, was die Ergebnisse sind und was das für die Formel 1 bedeutet und wie wir daraus lernen können", sagt der Österreicher.


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Denn eigentlich sei das kein Thema, über das man in der Formel 1 sprechen möchte: "Wir wollen über Rennwagen sprechen, und über den Sport und nicht über diese sehr, sehr kritischen Themen, die mehr als nur ein Problem des Teams sind", so Wolff. "Es ist ein Problem für die gesamte Formel 1. Und ganz allgemein für jeden Einzelnen, der dort draußen arbeitet."

Wolff war der einzige Teamchef, der sich in der Pressekonferenz am Mittag in Bahrain überhaupt zu dem Thema geäußert hat. Neben ihm waren auch Ayao Komatsu (Haas), Mike Krack (Aston Martin) Frederic Vasseur (Ferrari) und James Vowles (Williams) anwesend.

Die Untersuchungen bei Red Bull dauern noch an und sind bislang zu keinem bekannten Ergebnis gekommen.