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Toto Wolff: Titelkampf 2023 wird kein Selbstläufer für Mercedes

Bei Mercedes liegt der Fokus darauf, 2023 wieder um die WM kämpfen zu können - Toto Wolff ist sich aber nicht sicher, ob man das auch tatsächlich schaffen wird

(Motorsport-Total.com) - Mercedes droht 2022 die erste sieglose Formel-1-Saison seit elf Jahren. Fünf Rennen haben die Silberpfeile noch, um das zu verhindern. Doch das große Ziel in Brackley lautet aktuell, 2023 wieder ganz vorne im WM-Kampf mitzumischen.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff will für die Saison 2023 keine Garantien abgeben Zoom

Teamchef Toto Wolff gesteht, dass das zwar das "Ziel" und auch die "Erwartung" sei. "Aber ich habe nicht die hundertprozentige Zuversicht, hier zu sagen: Nächstes Jahr werden wir um die Weltmeisterschaften kämpfen", betont der Österreicher.

"Es liegt noch immer Arbeit vor uns", stellt er klar und erklärt: "Wenn man in dieser Industrie das Schiff wenden will, verhält es sich ein bisschen wie mit einem Öltanker." Heißt: Es braucht Zeit und geht nicht von einem Moment auf den anderen.

"Zunächst einmal muss man verstehen, was die Grundursache dafür ist, dass man keine Performance hat", erklärt er. Anschließend müsse man sich dann durch verschiedene Schichten der Probleme arbeiten. Und da sei Mercedes aktuell noch dabei.

"Haben wir wirklich alle Fragen beantwortet? Die Antwort lautet nein, das haben wir nicht", verrät Wolff, der ergänzt: "Ich denke, wir haben einen großen Teil der Performance gefunden, der uns fehlt. Das ist etwas, das wir in diesem Jahr nicht ändern können."


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"Es ist sind Entscheidungen, die wir für das kommende Jahr getroffen haben", erklärt er. Aber ob Mercedes seine Probleme damit wirklich in den Griff bekommen wird, das kann aktuell noch niemand mit Sicherheit sagen.

Suzuka wird eher "schwer" für Mercedes

Denn auch 2022 hatten die Silberpfeile nicht damit gerechnet, dass das neue Auto sie vor so große Probleme stellen würde. Ob der W13 tatsächlich der erste sieglose Mercedes seit dem W02 aus dem Jahr 2011 sein wird, wird sich in den kommenden Wochen klären.

"Wir hatten in den letzten Tagen viel zu besprechen und zu analysieren, und wir haben viele Lehren daraus gezogen", sagt Wolff nach dem Singapur-GP, wo es zwar "ein sehr schwieriger Sonntag", gewesen sei, man aber auch "etwas Positives" mitgenommen habe.

"Unser Ziel ist es, den Schwung, den wir vor Singapur hatten, wiederherzustellen", sagt er vor dem Japan-Wochenende und erinnert: "Es gibt noch fünf Möglichkeiten, gute Punkte zu holen und das Jahr stark zu beenden."


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Er merkt jedoch auch an: "Suzuka wird unser Paket vor einige Herausforderungen stellen. Es wird schwer sein, die Qualifying-Performance zu wiederholen, die wir in Singapur gesehen haben. Aber ich hoffe, dass wir das mit einem stärkeren Sonntagnachmittag ausgleichen können."

Nachdem man nur zwei Zähler aus Singapur mitnehmen konnte, ist Ferrari in der WM im Kampf um Rang zwei inzwischen 66 Zähler enteilt. P3 in der Konstrukteurs-WM wäre das schlechteste Mercedes-Endergebnis seit Rang fünf vor zehn Jahren.