Toto Wolff: Norris Testbestzeit war "von einem anderen Planeten"
Mercedes-Teamchef Toto Wolff zeigt sich beindruckt von Lando Norris' Tagesbestzeit bei den Formel-1-Tests in Bahrain am Mittwoch: Mercedes mit Fortschritten
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Testfahrten in Bahrain liefern erste Eindrücke über die Kräfteverhältnisse der Teams - doch für verlässliche Aussagen ist es noch zu früh. Mercedes-Teamchef Toto Wolff zeigt sich nach eineinhalb Tagen zurückhaltend optimistisch über die Leistung seines Mercedes-Teams, macht jedoch klar, dass viele Unbekannte die Analyse erschweren.

© LAT Images
Lando Norris war am Mittwoch der schnellste Fahrer beim Test in Bahrain Zoom
Doch besonders beeindruckt hat sich Wolff von der Performance von Lando Norris im McLaren gezeigt, der am ersten Testtag mit einer 1:30,430 die Bestzeit setzen konnte: "Gestern war Norris auf einem anderen Planeten", meint Wolff. Dennoch relativierte der Österreicher die Aussagekraft der Zeiten: "Wir haben keine Ahnung über die Spritmengen. Die Bedingungen sind außerdem völlig unrepräsentativ."
Denn zur Wahrheit gehört auch dazu: In der Morgensession am Donnerstag konnte George Russell die Bestzeit des Vortages bereits nach einer halben Stunde knacken. Im weiteren Verlauf sind die Zeiten um eine weitere Sekunde gefallen.
Der neue Mercedes W16 hat sich jedenfalls bisher ziemlich schnell auf eine schnelle Runde gezeigt, doch in den Longruns fiel immer wieder das Muster eines relativ hohen Reifenverschleißes auf, vor allem am Mittwochabend. In den Longruns am Ende der Session war Russell über sieben Zehntel pro Runde langsamer als Max Verstappen im Red Bull, auch wenn die genauen Spritmengen hier ebenfalls unklar sind.
Wolff: "Haben etwas probiert, was nicht funktioniert hat"
"Vielleicht haben wir gestern am Nachmittag etwas probiert, was nicht funktioniert hat", so Wolff. "Es war nicht so gut. Und es geht darum, ein Auto zu haben, das mehr Vertrauen gibt. Das war das, das war das, was uns letztes Jahr gefehlt hat. Das war ein bisschen unberechenbar und das scheint ein kleiner Schritt nach vorne zu sein."
Trotz Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr sieht Wolff weiterhin offene Fragen, insbesondere was die Performance des W15 unter verschiedenen Wetterbedingungen betrifft. Im vergangenen Jahr war der Mercedes in kühlen Temperaturen - etwa in Silverstone, Spa und Las Vegas - besonders stark.
Ob sich dieses Muster auch 2024 fortsetzt, bleibt unklar: "Ich bin ein bisschen besorgt, denn eigentlich müssten wir unter diesen Bedingungen zwei Sekunden schneller als alle anderen sein. Entweder haben wir das Problem behoben und sind jetzt in allen Klimazonen besser - oder nicht", so Wolff mit einem Augenzwinkern.
Denn die Testfahrten in Bahrain finden bei überraschend kalten Bedingungen um die 15 Grad Celsius statt bei Streckentemperaturen, die ebenfalls nur um die 20 Grad Celsius schwanken. Am zweiten Testtag gab es zudem einen untypischen Regenschauer in der Morgensession, der das Treiben auf der Strecke vorübergehend lahmlegte.


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