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  • 10.11.2009 15:57

  • von Stefan Ziegler

Tost vertraut seinen "jungen Wilden"

Teamchef Franz Tost hat viel Freude an seinem Pilotenduo Jaime Alguersuari und Sébastien Buemi, auch wenn die Youngster öfters Schrott produzieren

(Motorsport-Total.com) - Als Sébastien Bourdais im Sommer seinen Formel-1-Hut nehmen musste, stand Toro Rosso vor einem kleinen Neubeginn: Sébastien Buemi avancierte nach nur wenigen Renneinsätzen zum Führungspiloten beim italienischen Rennstall, Jaime Alguersuari kam quasi ohne nennenswerte Testerfahrung zu seinem Formel-1-Debüt. Dass einige Crashs folgen würden, war vorprogrammiert.

Titel-Bild zur News: Sébastien Buemi

Sébastien Buemi und Jaime Alguersuari landen ab und an abseits der Ideallinie

Teamchef Franz Tost ist mit seinen "Jungbullen" aber sehr zufrieden, auch wenn hin und wieder ein kräftig verformter Toro-Rosso-Bolide in der Boxengasse aufgebockt wird: "Unfälle gehören dazu, denn jeder Pilot muss das Limit seines Autos herausfinden. Das ist ein wichtiger Lernprozess", wird Tost von 'Autosport' zitiert. Unterm Strich sieht sich der Rennstall auch als Ausbildungsstätte für Red Bull.#w1#

"Dietrich Mateschitz hat dieses Team gekauft, um jungen Fahrern eine Chance zu geben, also ist das unsere Philosophie. Daran müssen wir uns halten", meint Tost. Doch die Pläne des jungen Teams wurden in dieser Saison schon früh durchkreuzt: "Eigentlich wollten wir mit Bourdais und Buemi fahren", so Tost. "Aus irgendwelchen Gründen hat es aber nicht so funktioniert, wie wir uns das dachten."

So griffen ab den Sommerrennen plötzlich zwei Formel-1-Rookies in die Toro-Rosso-Lenkräder. Tost: "Zwei neue Fahrer sind eine riesige Herausforderung, denn auf diese Weise startest du quasi bei Null. Wenn beide Piloten noch dazu ziemlich unerfahren sind, dann wird diese Aufgabe doppelt schwierig" - die fehlenden Testfahrten wirken sich diesbezüglich freilich nicht gerade positiv für Neueinsteiger aus.

"Man kann halt nicht alles haben", sagt der österreichische Teamchef. "Auf der einen Seite wollen wir ja die Kosten reduzieren, auf der anderen Seite möchten wir jungen Fahrern eine Testchance ermöglichen. Beides geht nicht", hält Tost fest und fügt abschließend an: "Natürlich ist das für Neueinsteiger ein Nachteil, doch später werden alle auf einem Niveau sein. Dann ist es kein Nachteil mehr."