Tost hat keine Angst vor Protesten gegen das Chassis

Das Auto der Scuderia Toro Rosso weist verblüffende Ähnlichkeit mit dem RB1 aus dem Vorjahr auf - Legalität ist offenbar dennoch gegeben

(Motorsport-Total.com) - In fast allen Interviews muss Scuderia-Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost momentan die lästigen Fragen über die umstrittene Äquivalenzformel des Cosworth-V10-Motors beantworten, was immerhin etwas Gutes mit sich bringt: Nach der Ähnlichkeit des STR1-Chassis' mit Red Bull Racings RB2-Modell aus dem Vorjahr kräht inzwischen nämlich kein Hahn mehr...

Titel-Bild zur News: Scuderia Toro Rosso

Landet die Scuderia Toro Rosso wegen der Proteste der Konkurrenz hinter Gittern?

Tost fragt sich sowieso, "worüber sich alle aufregen. Tatsache ist, dass die Scuderia Toro Rosso Inhaber aller Urheberrechte für den RB1 und den STR1 ist. Das heißt, dass wir vom Reglement her auch den RB1 ohne Probleme einsetzen könnten. Das tun wir aber nicht", enthüllte der Österreicher, dass die entsprechenden Rechte innerhalb der Red-Bull-Familie den Eigentümer gewechselt haben, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.#w1#

"Wir haben das Ursprungschassis aerodynamisch ein bisschen verbessert, und es gibt auch einige andere Modifikationen, von denen wir uns eine Steigerung versprechen. Das war es dann aber auch schon. Ich kann mir nicht erklären, was daran falsch sein soll. Was wir machen, entspricht dem Reglement, daher verstehe ich nicht, warum uns die anderen Teams so kritisieren", beschwerte sich Tost im Interview mit 'autosport.com'.

"Angeblich wird Midland protestieren, aber ich weiß nicht wogegen..." Franz Tost

Unbestätigten Gerüchten im Fahrerlager zufolge könnte eines der Konkurrenzteams rechtlich gegen die Scuderia Toro Rosso vorgehen. Auch Tost hat davon bereits gehört: "Angeblich wird Midland protestieren, aber ich weiß nicht wogegen - gegen das Chassis oder den Motor", meinte der ehemalige Logistikchef von BMW achselzuckend. "Wir bewegen uns innerhalb der Regeln, aber ich weiß natürlich nicht, was die Stewards entscheiden würden."

Inzwischen geht ihm die ganze Kritik übrigens ordentlich auf den Senkel: "Positive Kritik ist immer besser als negative. Wir sollten nicht eine Saison mit Gerede über Proteste beginnen. Das hat für mich einen negativen Beigeschmack. Ich würde so etwas jedenfalls nicht tun - ich würde sicher nicht an die Presse gehen und sagen, dass ich gegen dieses und jenes protestieren werde. Aus meiner Sicht ist das schlecht für die Formel 1", seufzte Tost abschließend.