• 09.06.2018 02:16

  • von Dominik Sharaf & Oleg Karpow

Toro Rosso: Vom Honda-Update (noch) nichts zu spüren

Brendon Hartleys überraschend in Form, Pierre Gasly in Problemen: Für Toro Rosso lief das Training in Montreal ganz unterschiedlich, dennoch herrscht Optimismus

(Motorsport-Total.com) - Brendon Hartley und Pierre Gasly schlugen sich auf komplettem Neuland wacker: Die Toro-Rosso-Piloten waren am Freitag erstmals in einem Rennwagen auf dem Circuit Gilles Villeneuve unterwegs. Sie zogen sich mit den Rängen zwölf und 18 im Gesamtergebnis der ersten beiden Freien Training zum Kanada-Grand-Prix (Formel 1 2018 live im Ticker) aber teils achtbar aus der Affäre.

Titel-Bild zur News: Pierre Gasly

Pierre Gasly hofft darauf, dass sein Auto über Nacht flott wird Zoom

Es herrschte Zufriedenheit, zumal das Resultat bei Toro Rosso nicht im Vordergrund stand. Chef-Renningenieur Jonathan Eddolls erklärt, dass das Team es nicht nur auf schnelle Rundenzeiten angelegt hätte: "Keiner der beiden Fahrer kannte die Strecke, also wollten wir sie viele Runden fahren lassen und ihnen ein Auto hinstellen, das sich so berechenbar wie nur irgendwie möglich verhält."

Hartley sieht Toro Rosso zwar "nicht so stark wie in Monaco", erkennt aber keinen Grund, dass man sich nicht noch um ein oder zwei Zehntelsekunden steigern könnte - was für das Erreichen des Dauerziels Q3 ausreichen würde. "Es war ein wirklich positiver Tag", meint der Neuseeländer und hat auch am Hypersoft-Reifen nichts auszusetzen - schließt Körnen im Rennen aber nicht aus.


Grand Prix von Kanada

Gaslys Tag war nur zum Teil so erfolgreich: Der Franzose war mit seiner Abstimmung besonders am Nachmittag unzufrieden. "Er war kaum in der Lage, eine Runde ordentlich zu Ende zu fahren. Wir wissen aber, dass eine Verbesserung möglich ist, wenn wir alles hinbekommen", sagt Eddolls.

Problem war offenbar, dass sich der Antrieb auf den Geraden nicht im richtigen Modus befand und es dadurch an Power fehlte. "Ich war richtig langsam", ärgert sich Gasly, der auch mit dem Grip auf der Hinterachse und einem in der Bremsphase nervösen Auto seine liebe Mühe hatte. "Daher bin ich so weit hinten gelandet, aber das Potenzial, die Top 10 zu fahren, wäre vorhanden gewesen. Oder in die Nähe." Aufgrund der einigermaßen rosigen Aussichten hielte sich sein Frust in Grenzen.

Weiterer Makel: Hartley fuhr mit 82,3 statt der erlaubten 80 km/h durch die Boxengasse und handelte Toro Rosso eine Geldbuße in Höhe von 300 Euro ein. Immerhin funktionierte der überarbeitete Honda-Antriebsstrang - der nicht Grund für Gaslys Probleme war - bei seiner Premiere tadellos. Neuerungen allen voran im Bereich des Verbrennungsmotors sollten für mehr Topspeed sorgen.


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Zumindest in der Theorie, denn Gasly spürte von den Verbesserungen bisher wenig: "Es ist schwierig zu beurteilen. Wir sind in Monaco - einer Strecke mit kurzen Geraden - mit viel Abtrieb gefahren und sind nun in Kanada mit wenig Abtrieb unterwegs - auf einem Kurs mit langen Geraden." Zumindest wollen die Ingenieure in den Daten erkannt haben, dass der STR13 schneller wäre.

Dass sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner und Berater Helmut Marko bei Gasly schon vor der Reise nach Kanada erkundigt hatten, wie gut der Honda-Antrieb wäre, ist als Zeichen dafür zu werten, dass das A-Team über den Wechsel zu den Japanern nachdenkt - bei einem Erfolg mit dem Update wohl intensiver. "Ich habe gesagt, dass Motor und Fahrbarkeit großartig wären", meint Gasly.

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