Toro Rosso: Vettel auf Neuland bärenstark
Obwohl Sebastian Vettel die Strecke in Montréal nicht kannte, erwischte er einen perfekten Auftakt - Sébastien Bourdais mit dem Setup unzufrieden
(Motorsport-Total.com) - Das zweite Rennwochenende mit dem neuen STR3-Chassis begann gestern zumindest für Sebastian Vettel positiv: Der Toro-Rosso-Pilot belegte in 180 Minuten ohne nennenswerte Zwischenfälle insgesamt den sensationellen neunten Platz und war damit natürlich zufrieden: "Das war ein guter Tag für uns", sagte er.

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Sebastian Vettel war heute fast permanent in den Top 10 zu finden
"Ich fahre zum ersten Mal auf dieser Strecke", so Vettel, "und auch wenn es am Morgen nass war, so erinnert mich die Strecke doch sehr an Melbourne. Wir müssen noch die Zeiten der anderen Jungs analysieren, aber ich denke, wir sind besser in Form als am ersten Tag in Monaco, was bedeutet, dass wir Fortschritte machen und uns mit dem neuen Auto besser zurechtfinden. Wir verstehen den STR3 jetzt besser und ich fühle mich wohler damit."#w1#
Der Deutsche büßte nur 1,267 Sekunden auf die Bestzeit von Lewis Hamilton ein und war um mehr als eine halbe Sekunde schneller als sein Teamkollege Sébastien Bourdais, der auf dem Circuit Gilles Villeneuve schon in der ChampCar-Serie gefahren ist. Bourdais startete aber mit einem ganz anderen Setup als Vettel, was wohl eine Fehlentscheidung war: "Das Auto war überhaupt nicht nach meinem Geschmack", beschwerte sich der Franzose.
"Wir haben fast den ganzen Vormittag verloren und kamen erst am Nachmittag langsam besser zurecht", meinte er weiter. "Das macht einem das Leben schwer, denn man weiß nicht, wie sich die Strecke entwickelt und wie sich die Reifen an einem Auto verhalten, das nicht so läuft, wie es eigentlich sollte. Wir brachten die Balance einfach nicht hin. Am Nachmittag wurde es wie gesagt besser, aber es gibt immer noch einiges zu tun."
Und weiter: "Ich bin hier schon gefahren, aber noch nie in einem Formel 1. Vielleicht ist das sogar ein Nachteil, denn die Referenzpunkte aus dem ChampCar sind jetzt total falsch. Ich war es gewöhnt, über die Kerbs zu attackieren, aber das geht mit dieser Low-Downforce-Abstimmung nicht. Außerdem sind die Bremspunkte andere und die Kurvengeschwindigkeit ist in der Formel 1 viel höher. Ich muss die Vergangenheit am besten vergessen!"

