• 22.10.2013 17:46

  • von Christian Schrader

Toro-Rosso-Cockpit: Warum Kwjat und was macht Sainz Jun.?

Marko betont sportliche Gründe bei der Entscheidung pro Kwjat beim Red-Bull-Schwesterteam - Sainz Sen. unschlüssig über Rolle des Sohnemanns

(Motorsport-Total.com) - Die Würfel sind gefallen: Der Nachfolger des zu Red Bull wechselnden Toro-Rosso-Piloten Daniel Ricciardo heißt Daniil Kwjat. In die Röhre schaut hingegen Carlos Sainz Jun., der sich ebenfalls Hoffnungen auf einen Platz im Team aus Faenza gemacht hatte. Die Wahl des jungen Russen habe laut Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko aber nichts mit dem im kommenden Jahr stattfindenden Großen Preis von Russland zu tun, sondern ausschließlich sportliche Gründe. Selbige sucht Carlos Sainz Sen. für seinen Sohnemann, ist dabei aber noch unschlüssig.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat, Carlos Sainz Jun.

Während Kwjat ein Formel-1-Cockpit bekommt, schaut Sainz Jun. in die Röhre Zoom

"Wir haben darauf geachtet, was für Red Bull und was für Toro Rosso mittelfristig das Beste ist", rechtfertigt Marko die Wahl Kwjats gegenüber 'Autosport' und betont: "Alle, die in diese Entscheidung involviert waren, sagten, dass Daniil der richtige Kandidat sei." Zuletzt gelangen dem 19-Jährigen fünf Podestplätze in der Formel-3-Europameisterschaft, dazu kämpft der Russe in der GP3 derzeit noch um den Titel.

"Durch seine Performances war er natürlich ein Kandidat", bekräftigt Marko. "Er ist schnell und kann reifen. Mittelfristig eröffnet er uns die besten Perspektiven", nennt Marko die Vorzüge des Youngsters. Ein Lernprozess ist dabei natürlich vorhersehbar, dennoch ist der Österreicher davon überzeugt, dass Kwjat in der Lage sein kann, seinem neuen Teamkollegen bei Toro Rosso, Jean-Eric Vergne, Paroli zu bieten. "Er muss die Kurse lernen, ich würde aber sagen, dass er nach sechs oder acht Rennen in einer Position sein sollte, um Vergne herauszufordern", so Marko.


Fotostrecke: Daniil Kwjat - Vollgas durch die Königsklasse

Nicht in die Position des Herausforderers kommt Carlos Sainz Jun., der ebenfalls als Anwärter des freien Toro-Rosso-Cockpits galt. Dessen Vater, Rallye-Legende Sainz Sen., sieht seinen Nachwuchs nach der Absage noch ein weiteres Jahr in der Renault-World-Series. "Dieses Jahr war dazu da, um Erfahrungen zu sammeln", betont der 51-Jährige gegenüber 'f1today.net'. "Er ist erst 19 Jahre alt, ist aber im Titelkampf. Das wird für ihn hoffentlich der Vorabend zur Formel 1 sein", malt der gebürtige Madrilene aus.

Darauf angesprochen, ob der Sohnemann den Einsatz in der Renault-Nachwuchsserie auch mit einer Rolle als Formel-1-Tester kombinieren könnte, entgegnet Sainz Sen. gegenüber 'f1today.net', die sich auf 'EFE news agency' beziehen: "Ich weiß nichts davon." Der Rallye-Weltmeister von 1990 und 1992 hält es demnach für "eine ideale Idee, weil das bedeuteten würde, dass er die maximal mögliche Erfahrung in der Formel 1 bekommen würde". Sainz Sen. habe jedoch "keine Idee", wie er angibt. "Ich weiß, wenn etwas an den Regeln geändert wird, wie es gerade der Fall ist, sind drei Tage in einem Jahr für einen jungen Fahrer nichts", zeigt er sich abschließend unentschlossen.