Top-Teams rüsten sich für die entscheidende Phase
Im Kampf um den WM-Titel liefern sich Renault und Ferrari ein Wettrüsten - aber auch bei McLaren-Mercedes herrscht alles andere als Stillstand
(Motorsport-Total.com) - Wer rastet, der rostet - dieses Sprichwort gilt in der Formel 1 erst recht. Ein paar Wochen Entwicklungsstopp würde für die Teams bedeuten, nicht stehen zu bleiben sondern hinter die Konkurrenz zurückzufallen. Dementsprechend werden gerade in dieser Woche, der letzten Testwoche vor der "Sommerpause", jede Menge Neuerungen ausprobiert.

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Der nächste große Leistungsschub beim Ferrari-Motor kommt im September
Renault zum Beispiel wird einen verbesserten Motor mit nach Hockenheim bringen, den zunächst aber nur Giancarlo Fisichella einsetzen kann, da Fernando Alonso noch ein zweites Rennen mit seinem Triebwerk absolvieren muss. Der Achtzylinder soll statt 19.700 Umdrehungen in der Minute 20.000 Umdrehungen in der Minute drehen, was ein Leistungsplus von 10 PS bedeuten dürfte.#w1#
Aber auch Fernando Alonso wird etwas mehr Leistung aus seinem Triebwerk kitzeln dürfen: "Die Einführung der C-Spezifikation markierte den Anfang einer neuen Motorenfamilie und stellte eine gute Basis für die Weiterentwicklung des V8-Triebwerks dar", so Motoreningenieur Denis Chevrier. "Der neue Motor verfügt über ein enormes Potenzial. Beide Fahrer werden dabei von weiteren Leistungssteigerungen profitieren. Durch Änderungen an der Motorsteuerung können wir davon ab dem nächsten Rennen noch mehr freisetzen."
Aber auch McLaren-Mercedes hat bereits nachgelegt, in Magny-Cours drehte man mit dem Mercedes-Motor 20.000 Umdrehungen in der Minute. Langsam aber sicher scheinen die Automobilhersteller jenen Vorsprung abzuknabbern, mit dem Cosworth aus dem Winter gekommen war. Die unabhängige Motorenschmiede dreht schon seit längerem so hoch, allerdings erwies sich der Motor als anfällig.
Ferraris Erfolg in Frankreich kam nicht von ganz ungefähr. Man setzte auf eine neue und engere Motorhaube, die aus der geistigen Feder von Nicholas Tombazis stammt, der nach einem Ausflug zu McLaren-Mercedes wieder zu den Italienern zurückgekehrt ist. Zudem gab es einen neuen Frontflügel, einen modifizierten Unterboden und neue Bremskühlungen vorne.
Boulevardmedien hatten berichtet, dass Ferrari nach Frankreich mit einem neuen Supermotor anrückt, der 20 PS stärker sein soll. Davon merkte man nichts, im Gegenteil, die Top-Speeds waren im Vergleich zu den letzten Rennen dezent. Stattdessen hatte man nur einen V8 dabei, der die üblichen kleinen Verbesserungen enthielt. Der nächste größere Schritt erfolgt zum Heimrennen in Monza am 10. September.

