• 16.07.2006 12:02

Tomczyk begrüßt Rotation der Rennen in Deutschland

ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk kann der Idee, abwechselnd am Nürburgring und in Hockenheim zu fahren, durchaus etwas abgewinnen

(Motorsport-Total.com/sid) - Für Michael Schumacher und die deutschen Fans bricht ein neues Formel-1-Zeitalter an: Nach dem Willen von Promoter Bernie Ecclestone soll aller Voraussicht nach schon ab dem kommenden Jahr nur noch ein Rennen in Deutschland stattfinden. Für Schumacher könnte das Heimspiel in Hockenheim in zwei Wochen somit das letzte dieser Art sein. Da die deutschen Rennstrecken keinen Gewinn mehr mit der PS-Show erzielen, soll eine jährliche Rotation ausgerechnet mit dem alten Rivalen Nürburgring die Zukunft beider Veranstaltungen langfristig sichern.

Titel-Bild zur News: Motodrom in Hockenheim

Die beiden deutschen Grands Prix könnten abwechselnd ausgetragen werden

Auch Italien soll ein Rennen verlieren, der Traditionskurs Monza bleibt sicher im Kalender, Imola droht das Aus. Dafür kehrt Michael Schumachers Lieblingsrennen in Spa-Francorchamps nach einer Pause in diesem Jahr 2007 wieder zurück. Ecclestone bestätigte die Absicht, in der kommenden Saison in Deutschland und Italien jeweils einen Grand Prix zu streichen: "Das ist unser Plan, daran arbeiten wir", sagte der Brite in Magny-Cours.#w1#

ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk begrüßt den Ecclestone-Plan: "Wenn man die Zuschauersituation betrachtet und die Entwicklung der Formel 1 weltweit sieht, halte ich eine Rotation für sehr sinnvoll", sagte der mächtigste Mann im deutschen Automobilsport am Sonntag. Tomczyk ist einer der Vizepräsidenten des Automobilweltverbandes FIA und Mitglied des FIA World Councils.

Laut Tomczyk könnten die Namen der beiden Rennen unverändert bleiben: "Ein Großer Preis von Europa auf dem Nürburgring und der Große Preis von Deutschland in Hockenheim." Der ADAC-Sportchef ist überzeugt, dass langfristig beide deutschen Rennstrecken von einer Rotation profitieren. Tomczyk: "Ich stehe voll und ganz hinter dem Ecclestone-Vorschlag. Eine Rotation ist notwendig und vernünftig."

"Ich stehe voll und ganz hinter dem Ecclestone-Vorschlag." Hermann Tomczyk

Nach der Rekordzahl von 19 Rennen im vergangenen Jahr umfasst der Formel-1-Kalender 2006 insgesamt 18 Grand Prix. Daran will Ecclestone künftig festhalten. Somit müsste eine Veranstaltung neu aufgenommen werden, falls Hockenheim und Imola wirklich gestrichen werden. Im Gespräch ist derzeit ein zweites Rennen in Japan (Suzuka), die Rückkehr Mexikos oder die Premiere Südkoreas. Auch Indien und Singapur sind Kandidaten für die ferne Zukunft.

Nachdem in den vergangenen Jahren China, Bahrain und die Türkei aufgenommen worden sind, gab es in dieser Saison kein Debütrennen. Völlig offen ist derzeit die genaue Gestaltung des WM-Kalenders 2007. In diesem Jahr wurde die Saison zum ersten Mal in Bahrain eröffnet, doch 2007 könnte Melbourne wie in den Jahren zuvor wieder den ersten Grand Prix ausrichten. Allerdings könnte auch die Reihenfolge von diesem Jahr beibehalten werden, wofür sich schon einige Teamchefs ausgesprochen haben: Bahrain, Malaysia, Australien.