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Todt: "Wir müssen einen Schritt zurück machen"
Ferraris Jean Todt erklärt, warum die Regeln für 2008 nicht mehr umgestoßen werden sollten, fordert eine bessere Show und spricht über Valentino Rossi
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Jean, jetzt, wo alle dieses Verständnismemorandum unterschrieben haben: Wie ist deine Vision für die Zukunft der Formel 1?"
Jean Todt: "Die Rahmenbedingungen für die Zukunft der Formel 1 sind klar. Wir haben bereits Regeln und können nicht erwarten, dass diese noch großartig geändert werden. Wir müssen nur sicherstellen, dass die Regeln die Antworten liefern, die die Formel 1 braucht, und das Wichtigste ist, dass sie die Kosten reduzieren. Es sollen auch die Fahrhilfen reduziert werden, denn je mehr es davon gibt, desto weniger gut ist die Show. Hoffentlich können wir die Show verbessern und mehr Überholmanöver fördern. Wenn wir es schaffen, uns durch diese neuen Rahmenbedingungen der Formel 1 zu arbeiten, dann wäre das ein schöner Erfolg."

© xpb.cc
Jean Todt fordert ebenfalls eine drastische Senkung der Kosten in der Formel 1
Frage: "Wie wollt ihr das Verlangen nach einer technologischen Herausforderung mit einer Kostensenkung vereinbaren?"
Todt: "Ich glaube, dass die moderne Formel 1 nicht die technische Herausforderung als oberste Priorität sehen sollte. Sie braucht eine Show! Wir brauchen Fahrer, die Rad an Rad gegeneinander fighten, aber oft ist es so, dass zu viel Technologie genau das unterbindet. Also muss man die richtige Kombination der beiden Faktoren finden."#w1#
Todt fordert mehr Show für weniger Geld
"Ich anerkenne, dass wir alle Teil der Teams sind, dass große Hersteller in der Formel 1 engagiert sind, die an einer Disziplin teilnehmen wollen, die die Königsklasse des Motorsports und der Technologie ist, aber gleichzeitig muss man nicht so viel Geld für das ausgeben, was in der Formel 1 momentan erreicht wird. Ich habe das Gefühl, dass die Formel 1 die Technologie wirklich reduzieren sollte. Bei den Motoren gibt es ein gemeinsames Ziel, welches wir erreichen werden, und zwar durch eine standardisierte elektronische Steuereinheit. Das geht in die richtige Richtung, aber wenn man die zwölf Teams erhalten will, ist eine erhebliche Kostensenkung notwendig."
"Auf geschäftlicher Ebene wissen wir, dass es immer schwieriger wird, Sponsoren zu gewinnen. Ein Topteam kriegt das hin, aber für die kleinen Teams wird es immer schwieriger. Also gibt es nur die Möglichkeit, die Anzahl der Mitarbeiter zu reduzieren. Es macht keinen Sinn, für 19 Rennen 900 Leute anzustellen, und es macht keinen Sinn, so viel Geld auszugeben, wie wir es jetzt tun. Da müssen wir einen Schritt zurück machen. Ich werde nicht die GP2 schönreden - das überlasse ich lieber Flavio (Briatore; Anm. d. Red.) -, aber es stimmt schon, dass dort mit zwei Millionen Euro Budget für zwei Autos eine gute Show geboten wird. Ist der große Unterschied zu einem Formel-1-Budget normal? Ich denke nicht."
Rossis Absage wirft Ferraris Pläne nicht über den Haufen
Frage: "Valentino Rossi hat sich dagegen entschieden, in die Formel 1 zu wechseln. Kannst du uns mehr darüber erzählen? Und wenn er dich persönlich informiert hat, würde uns interessieren, was genau er gesagt hat..."
Todt: "Da sollte man besser mit Valentino sprechen! Die Leute neigen manchmal dazu, Ausgangspunkte zu vergessen. Vor zwei Jahren haben wir Valentino angeboten, dass er unser Formel-1-Auto testen kann, wenn er das möchte, und das hat er dann auch getan. Dann kamen natürlich Spekulationen auf, wonach er in die Formel 1 wechseln könnte, aber nun hat er gesagt, dass er weiterhin Motorrad fahren wird. Wir sind aber froh darüber, ihm diese fantastische Erfahrung ermöglicht zu haben. Er ist ein großartiger Motorradfahrer und ein großartiger Champion. Er war sehr gut. Er hat alle mit seinen Formel-1-Tests beeindruckt. Das ist alles - das Leben geht weiter."
Frage: "War Valentino Rossi jemals ein Teil eurer Pläne für 2007?"
Todt: "Wenn man bedenkt, was Valentino am Mittwoch gesagt hat, dann ist diese Frage nicht mehr aktuell, oder? Was unsere eigene Fahrerwahl angeht, so haben wir bereits mehrfach betont, dass wir sie beim Grand Prix von Italien in Monza am 10. September offiziell machen werden."

