Todt: "Wir haben auf der Strecke gewonnen"
Der Ferrari-Rennleiter über das packende letzte Rennen, eine Saison, die aus verschiedenen Gründen schwierig war, und die "Spionage-Affäre"
(Motorsport-Total.com) - Kaum befindet sich Michael Schumacher in der "Rente" hat Ferrari schon wieder einen Superstar: Kimi Räikkönen. "Ich hätte nicht darauf gewettet, hier heute nach dem Erfolg mit dem Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft durch Kimi Räikkönen in seiner ersten Saison als Fahrer für Ferrari zu sitzen", erklärte Ferrari-Rennleiter Jean Todt am Sonntag in Mugello.

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Jean Todt (Teamchef) ist froh, dass es doch mit dem Titel geklappt hat
"Dies ist eine Demonstration unserer Mentalität, niemals aufzugeben, und solange daran zu glauben, solange man daran glauben kann. Das letzte Rennen war unglaublich. Wir wussten, dass wir Erster und Zweiter werden müssen und Kimi vor Felipe ins Ziel kommen muss, um Alonso hinter sich zu halten. Hamilton dürfte hypothetisch bestenfalls Sechster werden. Und genau dies ist passiert. All diese Faktoren sind zusammengekommen. Wir haben schlussendlich einen außergewöhnlichen Doppel-Sieg eingefahren."#w1#
"Wir verloren die Weltmeisterschaften 2006 wegen Problemen mit der Zuverlässigkeit im letzten Rennen", so der Franzose weiter. "Dieses Jahr hatten wir mehr oder weniger dieselben Probleme, aber wir haben uns diesem Thema gestellt und alles analysiert. Wir änderten die Organisation der Rennabteilung, nachdem Männer wie Ross Brawn und Paolo Martinelli sich nach einer anderen Lebensphilosophie umschauten."
"Das Jahr 2007 war ein Übergangsjahr, es ist aus diesem Grund umso schöner, dass wir heute beide Titel gewinnen feiern können. Wir hatten zu leiden und es gab viele unschöne Momente", so der 61-Jährige weiter und spricht Ex-Mechaniker Nigel Stepney an, der geheime Ferrari-Informationen an McLaren-Mercedes weiterleitete: "Ich hätte dieses Verhalten von einem von uns nicht erwartet. Er wollte aus persönlichen Gründen einem anderen Team helfen und ich erwartete nicht, dass sie diese Hilfe annehmen. Aber so ist es passiert. Wir weinten und dann weinten sie noch mehr."
"Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte", antwortete Todt auf die Frage, ob dafür Teamchef Ron Dennis oder das Team verantwortlich gemacht werden müsse. "Es ist eine Gruppe von Leuten, die akzeptiert hat, Informationen von jemandem zu erhalten. Ferrari dachte nie über irgendwelche anderen Maßnahmen nach, als auf der Rennstrecke zu gewinnen."
Theoretisch könnte Kimi Räikkönen die Weltmeisterschaft am 15. November am "Grünen Tisch" verlieren, sollte McLaren-Mercedes mit dem Einspruch erfolgreich sein: "Das abschließende Ergebnis der Fahrerweltmeisterschaft ist noch nicht wirklich fix, weil es einen Einspruch gibt, der am 15. November in Paris verhandelt wird. Für uns ist es jedoch wichtig, dass dies das Ergebnis auf der Strecke ist."
"Dieses Jahr war besonders schwierig. Aber das Ergebnis ist das Ergebnis von Teamarbeit. Das ist Teamarbeit und wir hatten ein gutes Team. Und schlussendlich haben wir es trotz Problemen in Bezug auf die Zuverlässigkeit geschafft. Der beste Fahrer kann ohne ein gutes Auto nichts erreichen. Es ist Teamarbeit und wir hatten ein gutes Team."

