• 21.02.2010 12:03

  • von Stefan Ziegler

Todt: Indonesien als Rennstandort der Zukunft?

FIA-Präsident Jean Todt macht sich im Rahmen einer Asienreise für den Motorsport in Indonesien stark - Formel-1-Grand-Prix vorerst kein Thema

(Motorsport-Total.com) - Schon seit geraumer Zeit sind die großen Rennserien des Automobil-Weltverbandes (FIA) damit beschäftigt, neue Märkte zu erschließen und ihren Sport immer neuen Zuschauergruppen zu präsentieren. Nun haben die Verantwortlichen ein weiteres lohnendes Ziel ausgemacht: Indonesien. FIA-Präsident Jean Todt machte sich unlängst selbst ein Bild von den Gegebenheiten vor Ort.

Titel-Bild zur News: Jean Todt (Teamchef)

FIA-Präsident Jean Todt wünscht sich eine stärkere Einbindung von Indonesien

"Indonesien ist ein großartiges Land", wird der Franzose von der 'Jakarta Post' zitiert. "Es scheint fast etwas überraschend zu sein, dass dort nicht mehr internationale Motorsportevents stattfinden. Ich hoffe, die führenden Köpfe dieses Landes - angefangen vom Präsidenten - nehmen die Möglichkeit wahr, den internationalen Rennsport in Indonesien anzusiedeln", sagt Todt in Südostasien.#w1#

"Es ist doch sehr ermutigend, wenn man sieht, welche Evolution der Sport in der asiatischen Region erlebt hat. Malaysia hat damit begonnen, einen Grand Prix zu veranstalten, dann folgte das Stadtrennen in Singapur und nun haben wir auch einen Grand Prix in Südkorea - zusätzlich zu den Rennen in China und Japan", erklärt Todt und erinnert an die jüngsten Errungenschaften der Formel 1.

Doch bis die "Königsklasse" in der rund 240 Millionen Einwohner umfassenden Nation am Äquator vorstellig werden kann, gehe vermutlich noch etwas Zeit ins Land, so Todt. "Es braucht halt die passenden Strecken und Indonesien hat keinen modernen Kurs - noch nicht. Ich war am Sentul Circuit und muss festhalten, dass diese Rennstrecke definitiv nicht dem Standard der Formel 1 entspricht."

Die FIA unterstützt den Aufbau in Indonesien

Er sei aber überzeugt davon, so Todt weiter, dass dieser Kurs nach einigen entsprechenden Umbauten durchaus als Rennstation in Frage kommen könnte - zum Beispiel für einen Lauf der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC). Auch die Durchführung einer Rallye-Veranstaltung sei absolut denkbar für Indonesien, meint der FIA-Präsident, sieht aber noch einige Baustellen.

"Eine weitere Möglichkeit neben dem Errichten von Rennstrecken ist freilich, den Leuten das Fahren beizubringen", erklärt Todt. "Wir reden immer über den Rennsport, dabei liegt mir als FIA-Präsident nicht zuletzt auch das Fahrsicherheits-Programm sehr am Herzen. Man muss die Bildung der Leute verbessern, damit sie lernen, wie man fährt und wie man sich auf der Straße verhält", so Todt.

"Zudem muss die Infrastruktur ausgebaut werden", sagt der 63-Jährige und fügt an: "Ich habe Präsentationen vor Mitgliedern der Motorsportgemeinde und der Regierung abgehalten. Wir werden uns bei der Umstrukturierung des Sentul Circuits beteiligen und sprechen auch darüber, ein Entwicklungsprogramm für junge Fahrer ins Leben zu rufen - eine spezielle Bildungseinrichtung."