• 28.05.2007 11:14

  • von Fabian Hust

Todt bleibt nach monegassischer Schlappe gelassen

Ferrari-Rennleiter Jean Todt sieht sein Team auch nach der herben Niederlage in Monte Carlo weiterhin voll im Kampf um den WM-Titel

(Motorsport-Total.com) - Kaum einer hatte vor dem Großen Preis von Monaco damit gerechnet, dass McLaren-Mercedes die Konkurrenz in Grund und Boden fahren würde. Doch Ferrari - einziger Gegner der "Chrompfeile" in diesem Jahr - hatte nicht den Hauch einer Chance. Kimi Räikkönen setzte sich im Qualifying selbst außer Gefecht und Felipe Massa holte als Dritter das bestmögliche Ergebnis.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt macht sich keine Sorgen ob McLaren-Mercedes' Stärke in Monaco

Felipe Massa drehte nur die viertschnellste Rennrunde, war sogar um 0,177 Sekunden langsamer als Robert Kubica im BMW Sauber, der auf einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs war. Auf Fernando Alonso fehlten dem Brasilianer auf der schnellsten Rennrunde 0,899 Sekunden. Kimi Räikkönen taucht in der Liste der schnellsten Rennrunden erst auf Rang sechs auf - dem Finnen fehlten gar 1,308 Sekunden auf den Bestwert.#w1#

Verkehrte Welt also nach den zwei Siegen von Felipe Massa in Folge, weswegen sich Rennleiter Jean Todt nach der Klatsche von Monte Carlo gelassen zeigte: "Wir wussten von Anfang an, dass sie sehr stark sind und hier waren sie stärker. Es war für uns also keine Überraschung, das herauszufinden. Also gratulieren wir ihnen und müssen in den verbleibenden Rennen der Meisterschaft kämpfen."

Im Qualifying ging es zwischen den beiden Teams noch enger zu, denn Felipe Massa fehlten auf Lewis Hamilton nur 0,062 Sekunden, im Rennen betrug der Abstand auf den Briten im Ziel 65 Sekunden: "Kimi hatte sein Problem im Qualifying und konnte nicht angreifen, weswegen er 16. wurde. Aber sie waren die Schnellsten und mehr gibt es dazu nicht zu sagen."

Auch dem 61-Jährigen ist aufgefallen, dass Massa bis zum ersten Boxenstopp an Hamilton dran bleiben konnte: "Dann entschieden wir uns, die weicheren Reifen aufzuziehen, die anderen blieben auf dem härteren Reifen. Dann übernahm Felipe für fünf Runden, überholte ein Auto und in diesen fünf Runden verlor er 15 Sekunden. Wir wussten, dass das bestmögliche für ihn ein dritter Platz ist, solange die anderen vorne kein Problem haben."

Weil Monte Carlo ein "spezifischer Ort" sei, ist der Franzose überzeugt, dass man schon beim kommenden Rennen in Kanada wieder ganz vorne mitfahren kann: "Wenn man das letztjährige Rennen nimmt und jenes davor, dann hat man alle Dokumente die zeigen, dass das 2006er Rennen in Monte Carlo anders war als jenes in Kanada zwei Wochen später."

Mathematisch hat bei noch verbleibenden 15 Rennen jeder Fahrer die Chance, Weltmeister zu werden. Realistisch gesehen haben aber nur die derzeit besten vier Fahrer eine Chance. Auch Kimi Räikkönen räumt Todt noch gute Titelchancen ein, der im Moment 15 Punkte Rückstand auf Fernando Alonso und Lewis Hamilton hat: "15 Punkte bei noch verbleibenden 12 Rennen sind nicht viel, das ist ein Durchschnitt von 1,25 Punkten pro Rennen." Ferrari hat derzeit 20 Punkte Rückstand auf McLaren-Mercedes.