• 27.05.2007 21:38

Massa: Rennen schon vor dem Ziel abgehakt

Felipe Massa suchte in der Pressekonferenz nach Erklärungen für den Mercedes-Triumph, gab sich in Sachen WM aber kampfbereit

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Felipe, du warst heute der einzige Pilot, der nicht von den beiden McLaren-Mercedes überrundet wurde. Trotzdem war es ein großer Triumph für deine Gegner, du warst über eine Minute hinter ihnen..."
Felipe Massa: "Ja, McLaren-Mercedes hat heute wirklich eine unglaubliche Pace gezeigt. Ich glaube, selbst wenn ich zu 150 Prozent ans Limit gegangen wäre, wäre es am Ende das Gleiche gewesen. Sie waren heute ganz schön schnell, ich konnte ihnen nichts entgegen setzen."

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa konnte den übermächtigen McLarens diesmal nichts entgegen setzen

"Ich konnte nur auf Fehler oder einen technischen Defekt hoffen. Ich habe mich dann nur darauf konzentriert, Dritter zu werden und so viele Punkte wie möglich zu holen. Jetzt ist die Lücke zwar etwas größer, aber fünf Punkte sind in einer Meisterschaft wie dieser gar nichts. Lasst uns also hart für das nächste Rennen arbeiten. Bei diesem Rennen konnten wir sie mit unserem Paket nicht einholen, versuchen wir also, bei den nächsten Rennen vor ihnen zu sein."#w1#

"Davidson hat mein Rennen zerstört"

Frage: "Du hattest genau so viel Benzin an Bord wie Fernando Alonso - waren sie zu Beginn des Rennens schneller als du?"
Massa: "Nun, ich glaube nicht, dass Lewis Hamilton sehr schnell war. Ich glaube, er war ein bisschen schwerer und ich fuhr hinter ihm her. Fernando war viel schneller als wir, und ich denke, das war auch entscheidend für das Rennen. Er konnte einen Vorsprung heraus fahren und den auch nach dem Boxenstopp halten. Ich bin in den ersten 15 Runden problemlos hinter Lewis hergefahren und blieb dann im Verkehr stecken, das war also sehr schwer für mich. Ich hing hinter Jarno Trulli fest und dann hinter Anthony Davidson. Ich glaube, Davidson wurde dafür sogar bestraft. Er war rund zehn Runden lang vor mir und hat mein Rennen wirklich zerstört, denn die anderen beiden konnten wegziehen, während ich im Verkehr steckte. Aber egal, ich denke, letzten Endes war das Ergebnis ganz gut für mich und das Team und wir werden weiter kämpfen."

"Es lag heute einfach an unserer fehlenden Pace." Felipe Massa

Frage: "Du hattest eine ganz andere Reifentaktik und bist die letzten beiden Stints auf ganz weichen Reifen gefahren. Habt ihr da kurzfristig gepokert oder war das der Plan?"
Massa: "Wir haben gesehen, dass wir nicht mehr machen konnten und mussten einfach einen anderen Satz Reifen aufziehen und schauen, ob unser Auto damit besser und schneller ist. Am Ende hat das aber keinen großen Unterschied gemacht, es lag heute einfach an unserer fehlenden Pace."

Frage: "Wann hast du an diesem Wochenende gemerkt, dass die McLarens nicht einzuholen sind?"
Massa: "Um ehrlich zu sein, hat uns ihre Pace in der Qualifikation ein paar Sorgen gemacht, auch im Training waren wir nicht zu einhundert Prozent sicher. Wir haben in diesem Jahr schon ein paar Mal gesehen, dass sie im Test schnell waren, im Rennen sah es dann aber anders aus. Vor allem in Barcelona waren wir im Rennen konkurrenzfähiger und viel schneller. In der Qualifikation haben wir dann die Rundenzeiten gesehen und wir waren uns nicht ganz sicher. Im Rennen war es dann für alle eine klare Sache."

"Dritter Platz eigentlich ein großartiges Ergebnis"

Frage: "Könnte denn der große Unterschied auch am langen Radstand liegen?"
Massa: "Ich weiß es nicht. Es ist schwer, genau zu sagen, worin der Unterschied bestand. Das einzige, was man sagen muss, ist dass sie heute einfach viel besser waren. Wenn ich mir die Pace anschaue, dann muss ich sagen, dass der dritte Platz ein großartiges Ergebnis ist. Es ging darum, ein intelligentes Rennen zu fahren und an die Meisterschaft zu denken."

"Alles ist noch offen und wir werden wieder konkurrenzfähiger." Felipe Massa

"Alles ist noch offen und ich bin sicher, dass unsere Autos bei den nächsten Rennen wieder konkurrenzfähiger sind. Heute war es aber unglaublich zu beobachten, was diese Jungs gemacht haben. Als ich nach einer Weile den Unterschied und die Lücke gesehen habe, habe ich nur noch an mein Auto, den Motor und das nächste Rennen gedacht."

Frage: "Du gehst davon aus, dass ihr wieder so konkurrenzfähig wie in Barcelona sein werdet?"
Massa: "Ja, natürlich. Im vergangenen Jahr waren Renault und McLaren hier schnell und wir waren dann in Kanada und Indy stark, vor allem in Indy. Und auch jetzt haben wir Vertrauen in unser Paket für Kanada und Indy, hoffentlich haben wir dort ein tolles Auto. Wir versuchen alles, um vorn zu sein."

Lag es an der Streckencharakteristik?

Frage: "In Barcelona warst du über 30 Sekunden vor den beiden und jetzt eine Minute hinter ihnen. Hast du eine Idee, woran das liegen könnte?"
Massa: "Nein, habe ich nicht. Wir werden es im nächsten Rennen sehen. Hoffentlich ist es etwas, was nur an dieser Strecke hier liegt. Wir sind recht zufrieden mit unserem Auto, es ist normalerweise konkurrenzfähig, aber auf dieser Strecke nicht. Hoffentlich liegt es also nur an der Charakteristik dieser Strecke und nicht am Auto. Wir waren sogar nicht wesentlich schneller als Renault, auf anderen Kursen sind sie viel langsamer als wir. Vielleicht liegt es also an unserem Auto in Verbindung mit der Strecke. Aber das wissen wir nicht. Wir müssen auf einer anderen Strecke fahren und das Problem genau ergründen. Es ist schwer zu erklären."

Frage: "In den 1980er Jahren waren Nigel Mansell, Nelson Piquet, Ayrton Senna und Alain Prost enge Freunde, und als die um den Titel kämpften, hörte diese Freundschaft auf. Du, Alonso, Hamilton und auch Räikkönen, ihr scheint ebenfalls befreundet zu sein. Wird es bei euch auch so laufen?"
Massa: "Wir haben ein ganz gutes Verhältnis, was aber nicht heißt, dass wir Freunde sind. Außerdem ist wichtig, dass wir alle einen besten Freund haben, und der muss nicht unbedingt aus der Formel 1 sein, vielleicht ist es auch jemand, mit dem man aufgewachsen ist oder so. Aber ich denke, unser Verhältnis ist gut, jeder respektiert den anderen und so muss es sein. Wir werden zwar sicher hin und wieder aneinander geraten, aber das ist in diesem Sport normal. Und am nächsten Tag ist wieder alles gut."