Timo Glock einziger Lichtblick für Jordan-Ford
Ein deutsch-deutsches Duell zwischen Nick Heidfeld und Timo Glock blieb das einzige Jordan-Highlight im Freien Training
(Motorsport-Total.com) - Der Verdacht, dass Jordan in dieser Saison wohl noch schlechter aussehen könnte als 2003, scheint sich immer mehr zu erhärten: Auch im heutigen Freien Training in Malaysia fuhren die gelben Renner der Konkurrenz hoffnungslos hinterher. Einziger Lichtblick blieb die tadellose Leistung von Testfahrer Timo Glock.

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Timo Glock hat sich in Kuala Lumpur sehr gut aus der Affäre gezogen
Als 19. und 23. schloss der 'F1Total.com'-Kolumnist die beiden heutigen Sessions ab, war damit aber deutlich konkurrenzfähiger als Stammpilot Giorgio Pantano und vormittags sogar einen Hauch schneller als Nick Heidfeld. Umso bemerkenswerter ist diese Vorstellung, als er von den Ingenieuren auf Tests über längere Distanzen angesetzt wurde, um so wertvolle Daten für die Reifenwahl und das Rennen am Sonntag zu sammeln.#w1#
"Produktiver Test" für erfreulich starken Timo Glock
"Es ist unglaublich heiß hier", war das deutsche Nachwuchstalent etwas außer Atem. "Ich hatte einen produktiven Test, fand gute Setup-Variationen für die verschiedenen Reifentypen. Es war gut für mich, dass ich in beiden Sessions bis zum Ende fahren konnte, um Daten für Qualifying und Rennen zu sammeln. Mein Ingenieur Olly hat einen guten Job gemacht und das Auto fühlte sich für das Programm, das wir erledigt haben, sehr positiv an."
Elementarster Punkt auf der heutigen Jordan-Tagesordnung war die Reifenwahl, wie Chefingenieur James Robinson bestätigte: "Die Hitze, die wir heute gesehen haben, ist ähnlich der, mit der wir am Sonntag rechnen, also waren die Long-Runs besonders wichtig und die hat Timo für uns absolviert. Die Entscheidung wegen der Reifen ist nicht einfach, daher werden wir uns erst heute Abend basierend auf den vorhandenen Daten festlegen."
Während es für Glock als Erfolg zu werten ist, mit seinen Teamkollegen mithalten zu können, ist Rang 20 für Nick Heidfeld keineswegs ausreichend. Entsprechend zurückhaltend auch sein Statement: "Positiv, dass wir keine Probleme hatten und die geplante Rundenanzahl absolvieren konnten. Das Auto ist aber schwierig zu fahren, ich finde keine vernünftige Balance. Wir hatten gehofft, hier andere Reifen zu bekommen, aber Bridgestone arbeitet hart daran, diese nun beim nächsten Rennen zu liefern."
Übersteuernder EJ14 im Trockenen ohne jede Chance
Hauptproblem des EJ14 waren aber nicht die japanischen Pneus, sondern vielmehr ein massives Übersteuern - alle drei Piloten hatten mehrmals alle Hände voll zu tun, um ihr Auto auf der Strecke zu halten. Der Rückstand auf die Spitze beträgt derzeit zwischen dreieinhalb und fünf Sekunden pro Runde, womit WM-Punkte eigentlich ausgeschlossen sind. Letzte Hoffnung: Falls am Sonntag Regen aufkommt, ist eine Überraschung möglich.
Farblos blieb Giorgio Pantano (24.), der sich auch dementsprechend äußerte: "Ich muss sagen, dass ich heute überhaupt nicht glücklich bin. Wir müssen verstehen, was da vor sich geht, denn ich fühle mich im Moment im Auto so gar nicht wohl - ob das jetzt an mir oder am Auto liegt, weiß ich noch nicht, daher müssen wir alles analysieren und sicherstellen, dass wir morgen im Qualifying besser abschneiden."

