• 11.05.2008 16:57

Theissen zufrieden mit den neun Punkten

Mario Theissen im Interview über das Rennen in der Türkei, das seine Fahrer auf den Rängen vier und fünf beenden konnten

(Motorsport-Total.com) - Im Windschatten der beiden Ferrari-Piloten und des Silberpfeils von Lewis Hamilton landeten Robert Kubica und Nick Heidfeld in Istanbul auf den Plätzen vier und fünf. "Mehr war nicht drin" musste Teamchef Dr. Mario Theissen anerkennen, ist aber mit den neun WM-Punkten durchaus zufrieden. Das BMW Sauber F1 Team präsentierte sich am Bosporus einmal mehr als dritte Kraft im Formel-1-Zirkus.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica bescherte dem BMW Sauber F1 Team einen vierten Platz

Frage: "Mario, wie sehen Sie den vierten und den fünften Platz für Robert Kubica und Nick Heidfeld? Die Lücke zu den Topteams war dieses Mal doch größer..."
Mario Theissen: "Ja, dieses Mal war eine Lücke da. Trotzdem bin ich zufrieden. Wenn man von den Positionen fünf und neun ins Rennen geht, dann ist vier und fünf das optimale Ergebnis. Und das Rennen ist auch entsprechend gelaufen für uns. Beide Fahrer haben am Start Positionen gutgemacht."#w1#

Weiß-Blau langsamer als die Topteams

"Es war uns klar, dass Robert den Kimi kaum würde halten können. Umgekehrt hat Nick bei seinem ersten Stopp gleich zwei Positionen gewonnen. Wir hatten keine Probleme, die Stopps waren gut. Das Tempo war heute nicht ganz so hoch wie an der Spitze. Aber man muss sagen, dass wenn die Ausgangslage schlecht ist - und das war heute der Fall - und wir kommen dann immer noch mit neun Punkten nach Hause, dann bin ich mehr als zufrieden."

"Heute war einfach nicht mehr zu holen." Mario Theissen

Frage: "Warum wart ihr hier etwas langsamer als noch in den vergangenen Rennen?"
Theissen: "Wir wissen das noch nicht genau. Wir sind dabei, das zu analysieren. Gestern im Qualifying haben wir sicherlich die Reifen nicht vernünftig zum arbeiten gebracht. Und von den Startpositionen, die wir damit erreicht haben, war einfach heute nicht mehr zu holen."

Frage: "Aber man hat sich nicht ernsthaft ausgerechnet, Hamilton noch zu kriegen?"
Theissen: "Es war nicht ausgeschlossen. Der Schlüssel des Rennens war, das Hamilton an Massa vorbeigehen konnte, damit freie Fahrt hatte, sein Tempo gehen konnte, das er für seine Dreistoppstrategie brauchte. Sonst hätte es nicht gepasst."

Qualifying als Schwachpunkt?

Frage: "Muss man daher mehr am Qualifying arbeiten?"
Theissen: "Ich sehe das nicht als generelles Problem. Aber es war tatsächlich so, dass wir gestern im Qualifying eben die Chance verspielt haben, heute weiter nach vorne zu fahren. Es hat mit den Reifen einfach nicht perfekt gepasst. Ich hoffe, das ist dann beim nächsten Mal wieder anders."

"Es hat mit den Reifen einfach nicht perfekt gepasst." Mario Theissen

Frage: "Wie haben Sie das Rennen aus der Sicht von Nick gesehen?"
Theissen: "Er hatte nach dem ersten Stopp freie Fahrt auf Platz fünf und hatte nach vorne und hinten Luft. Aber solche Rennen gibt es eben."

Frage: "Es steht momentan 5:0 für Robert - wie kann man an Nicks Qualifying-Performance arbeiten?"
Theissen: "Wir müssen mit ihm zusammen das ganze Paket durchgehen. Es gibt solche Phasen, er ist einfach derzeit im Qualifying nicht perfekt unterwegs. Das kann am Fahrzeug, an den Reifen, an der Abstimmung liegen. Wir hatten dasselbe im vergangenen Jahr andersherum, da war Robert immer hinter Nick. Da hilft es nicht, Druck zu machen.

Frage: "Monte Carlo - eine Fahrerstrecke, könnte es da viel besser aussehen?"
Theissen: "Das ist nicht nur eine Fahrerstrecke, es ist natürlich auch ein Kurs, der andere Anforderungen stellt. Das ist die Strecke mit der niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit, dort kommt es am stärksten auf Abtrieb an, Luftwiderstand ist weniger das Thema."

"Es kommt auch auf mechanischen Grip an und ich glaube auch, dass wir da gut sortiert sein sollten. Wir haben bei den bisherigen Kursen gesehen, dass wir auf den winkligen Passagen gut unterwegs waren - zum Beispiel im dritten Sektor in Barcelona. Ich bin da schon zuversichtlich."